Am meisten abgeholzt wurde der Amazonas-Regenwald im Bundesstaat Pará. Allein dort hat der Regenwald 2.153 Quadratkilometer eingebüßt und damit mehr als ein Drittel der insgesamt verzeichneten Kahlschläge. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Abholzung in Pará zudem um 14 Prozent angestiegen.
Laut Inpe-Repräsentant Dalton Valeriano sollte hingegen den Bundesstaaten Mato Grosso und Amazonas mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden. Besorgniserregend sei dort eine zwar langsame aber stete Erhöhung der Raten sowie neue Kahlschlagsfronten. Die sind vor allem entlang der ”Transamazônica” verzeichnet worden, der Hauptverbindungsstraße, die den Amazonas-Regenwald durchquert.
Neue Fronten hat das Inpe aber auch in den Munizipen Lábrea, Apuí und Mancoré im Bundesstaat Amazonas ausgemacht. Insgesamt ist die Kahlschlagsrate in Amazonas von 500 Quadratkilometer auf 712 Quadratkilometer und damit um 42 Prozent gestiegen. Eine Erhöhung um 49 Prozent von 1.075 auf 1.601 Quadratkilometer ist in Mato Grosso registriert worden.
Dass die Abholzungen im vergangenen Jahr wieder sprunghaft angestiegen sind, wird mit Sorge betrachtet. Seit 2004 das Programm zur Vorbeugung und Bekämpfung der Abholzung Amazoniens eingeführt worden ist, konnte die Kahlschlagsfläche von damals 27.772 Quadratkilometer im Jahr auf etwa 5.000 Quadratkilometer gesenkt werden.
Ursprüngliches Ziel war es, bis 2020 die Rate auf 4.000 Quadratkilometer zu drücken. Gleichzeitig hat Brasilien im November 2015 im Zusammenhang mit dem Klimaschutzabkommen angekündigt, zumindest die illegale Abholzung bis 2030 auszumerzen.
Um dies tatsächlich zu bewerkstelligen sind jedoch neue Initiativen notwendig, so die Forscher. Sie fordern unter anderem mehr Investitionen, um effektivere Kontrollen in dem gigantischen Gebiet zu ermöglichen. Auch sollte es eine Politik geben, die zum Schutz des größten Regenwaldes der Welt anspornt. Eine weitere Möglichkeit sehen sie in Ausgleichszahlungen für den Erhalt des Waldes.