Das exotische Land im Amazonasgebiet ist jedem ein Begriff. Brasilien steht für Natur, Kultur, Karneval und Abenteuer. Als eines der meistbereisten Länder im Amazonasgebiet ist Brasilien jedoch nicht nur für seinen blühenden Tourismus bekannt, sondern auch für das sportliche Talent seiner Landsleute. Mit fünf WM-Titeln im Fußball ist das Land vor allem für seine Nationalmannschaft weltberühmt, doch die Brasilianer haben noch viele andere sportliche Genies im petto.
Tennis
Wer Tennis und Brasilien in einem Satz verwendet, spricht mit großer Wahrscheinlichkeit von der Tennislegende Gustavo Kuerten, der bis 2008 in der Profiliga spielte und sich dabei einen Titel im French Open verdiente. Für den Brasilianer aus Santa Catarina war der Weg zum Tennis-Profi mit vielen Hürden versehen. Nur durch die Unterstützung seiner Großeltern konnte er sich das Training ermöglichen und seine Karriere im Sport starten. Der Erfolg gab ihm recht. 1977 gewann er als Ungesetzter auf Platz 66 der Weltrangliste das Turnier des French Open und besiegte den damaligen Champion Thomas Muster. Bis heute haben es nur drei ungesetzte Spieler an die Spitze des Turniers geschafft. Kein Wunder also, dass Gustavo Kuerten für Brasilienfans absolut unvergesslich geblieben ist. Noch keine Legende, aber ein echter Profi ist außerdem Thiago Monteiro aus Fortaleza. Das 24-jährige Tennis-Ass begann seine Profikarriere 2011 am Rio Open und Brazil Open. Auf der Weltrangliste schaffte es der junge Spieler auf Platz 74 im Einzel, derzeit ist er jedoch wieder auf Platz 119 verdrängt worden. Eines steht trotzdem fest: Monteiros Weg an die Spitze hat erst begonnen.
Fußball
Denkt man an brasilianischen Fußball, geht kein Weg an Ronaldo vorbei. Der ehemalige brasilianische Fußballspieler spielte in der Nationalmannschaft, während Brasilien zwei Weltmeistertitel erlangen konnte. 1994 kam er als Spieler nicht zum Einsatz, 2002 war er jedoch maßgeblich am Sieg der Mannschaft beteiligt. Seit 1996 spielte er außerdem im FC Barcelona, der 15 Millionen Euro für den Wechsel vom PSV Eindhoven bezahlte. Damit war Ronaldo bereits in der Spitzenliga der Sportler angekommen. Ganze dreimal schaffte es der Star der Fußballszene zum Titel des Weltfußballers, außerdem erhielt er zahlreiche Auszeichnungen als Torschützenkönig. Insgesamt erzielte Ronaldo 19 Tore in 15 Spielen während drei Weltmeisterschaften und wurde damit zum brasilianischen Rekordtorschütze. Seit 2011 ist seine professionelle Karriere jedoch beendet. Ein weiterer Megastar der Fußballszene ist Neymar, der mit dem bisher teuersten Spielertransfer über eine Summe von 222 Millionen Euro in die Geschichte des Fußballs einging. Der Stürmer spielt jetzt bei Paris Saint-Germain und ist Teil der brasilianischen Nationalmannschaft.
Poker
Nicht nur in den klassischen Sportarten können die Brasilianer punkten. Seitdem Denksportarten wie Schach und Poker immer mehr Anerkennung als offizielle Sportarten in aller Welt erlangen, sind auch die Namen der Pokerprofis in aller Munde. Einer der berühmtesten Pokerspieler aus Brasilien ist André Akkari aus Sao Paulo, der bei der WSOP 2011 ein Bracelet im No Limit Hold’em Turnier erspielen konnte, einer Variante von Texas Hold’em mit besonderen Regeln für den Mindest- und Höchsteinsatz im Spiel. Als Siegesprämie konnte das Poker-Ass außerdem 675.000 US-Dollar mitnehmen, wodurch sein gesamtes Preisgeld auf eine Höhe von ungefähr 2.265.000 US-Dollar angestiegen ist. Neben seiner Sportlerkarriere arbeitet Akkari außerdem bei ESPN Brazil und fungiert dort als Experte für Pokerturniere. Neben Akkari sind auch die brasilianischen Spieler Alexandre Gomes und Felipe Ramos für ihre Leistungen im Poker bekannt.
Formel 1
Auch in der Formel 1 sind die Brasilianer nicht zu übersehen. Der Rennfahrer Felipe Massa aus Sao Paulo interessierte sich bereits in jungen Jahren für den Rennsport. Sein Talent wurde bald entdeckt und so konnte er einmal den fünften und kurz darauf den ersten Platz in der Formel Chevrolet erreichen. Er wechselte daraufhin in europäische Rennen wie die Formel Renault und konnte sich in 2002 sogar für die Formel 1 qualifizieren. 2008 wurde er als Fahrer von Ferrari zum Vizeweltmeister, wodurch sein Name weltweit in aller Munde war. In der diesjährigen Saison verließ Massa die Formel 1 und wechselte in das Venturi Formula E Team. Auch der Rekordhalter an Grand-Prix-Starts stammt aus Brasilien. Rubens Barricello, der ebenfalls aus Sao Paulo kommt, hat insgesamt an 323 Formel-1-Rennen in 19 Saisons teilgenommen und steht damit an der Spitze der Rangliste – betrachtet man die Anzahl der Starts und Saisons. In 2002 und 2004 wurde er mit Ferrari zweimal zum Vizeweltmeister, konnte den Weltmeistertitel jedoch nicht für sich entscheiden.
Brasiliens Sportler sind nicht zu übersehen oder zu unterschätzen. Sie haben einen enormen Sportsgeist und jede Menge Talent. Kein Wunder, dass Brasilien mit seinen berühmten Fußballern, Rennfahrern und Co. schnell mit Sport assoziiert wird.