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Forscher auf der Spur von 30 Stockwerke hohen Baumgiganten

Veröffentlicht am 12. November 2020 - 18:52h unter Aktuelles aus Brasilien

Milliarden Bäume wachsen im Amazonas-Regenwald. Elf von ihnen sind jedoch eine absolute Besonderheit, und das weltweit. Es sind Baumgiganten mit 88 Metern Höhe, was in etwa einem Gebäude von 30 Stockwerken entspricht. Wie sie diese für Bäume ungewöhnliche Höhe schaffen, ist noch ein Rätsel. Forscher gehen jedoch davon aus, dass das lokale Klima eine wichtige Rolle spielt.

Symbolfoto: Baumriese im Amazonas – Foto: sabiá brasilinfo

Bei den erst 2019 entdeckten Baumgiganten handelt es sich um Roten Angelim (Dinizia excelsa). Sie wachsen in einer abgelegenen und nur schwer zugänglichen Region der brasilianischen Bundesstaaten Amapá und Pará. Die Zahlen, die um sie ranken sind gigantisch: über fünf Meter Stammumfang, ein Alter von über 500-600 Jahren und eine Höhe von beinahe 90 Metern.

Nach ersten Studien gehen Forscher davon aus, dass das Lokalklima das außerordentliche Höhenwachstum ermöglicht hat. Vor allem die Regenmenge mit etwa 2.300 Millimetern Niederschlag pro Jahr soll eine wichtige Rolle.

Wären es nur 1.500 Millimeter hätten die Bäume Schwierigkeiten, ihre Kronen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Bei mehr als 3.000 Millimetern Regen im Jahr kann es indes zu Problemen bei der Sauerstoffversorgung der Baumwurzeln kommen.

Das Lokalklima mit seiner Niederschlagsmenge von 2.300 Millimetern und nur leichten Winden, könnte deshalb dem Höhenwachstum der Giganten zugute kommen, wie Eric Bastos Gorgens von der Universität Vales doJequitinhonha e Mucuri (UFVJM) und sein Forscherteam herausgefunden haben.

Wichtig ist ebenso die Nachbarschaft. Der Rote Angelim wächst auf der Suche nach Licht in die Höhe und versucht dabei, seine Baumkrone über die der anderen Bäume auszubreiten.

Noch sind weitere Studien über die Baumgiganten notwendig. Bastos Gorgens geht zudem davon aus, dass der Amazonas-Regenwald noch etliche weitere und sogar noch höhere Baumgiganten beherbergt. Laut dem Forscher sind bisher lediglich 0,16 Prozent des Waldes daraufhin untersucht worden. Weitere Expeditionen zur Suche und Enträtselung der Baumgiganten sind für 2021 geplant.

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