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El Niño sorgt für erhöhte Brandgefahr im Amazonas-Regenwald

Veröffentlicht am 12. August 2015 - 11:40h unter Aktuelles aus Brasilien

Feuer AmazonasDas Phänomen El Niño wird in der Amazonas-Region dieses Jahr für eine erhöhte Brandgefahr sorgen. Betroffen ist vor allem der Nordosten Brasiliens, wie aus einem von der Nasa vorgelegten Bericht hervorgeht. Der beruht auf der Auswertung von historischen und neuen Daten, Satellitenbildern und Temperaturmessungen im pazifischen und atlantischen Ozean.

Das El Niño Phänomen tritt regelmäßig auf. Bei ihm werden erhöhte Oberflächentemperaturen des pazifischen Ozeans gemessen, wodurch die Niederschläge im Osten Amazoniens untertdrückt werden.

Nach dem von den Wissenschaftlern verwendeten Berechnungsmodell beeinflussen die Klimabedingungen Amazoniens am Ende der Regenzeit die Brandgefahr während der Trockenzeit. Erhöhen sich zu dieser Zeit die Wassertemperaturen der Ozeane ist mit weniger Niederschlägen und Feuchtigkeit in den Böden während der trockneren Jahreszeit zu rechnen, wodurch sich wiederum das Brandrisiko erhöht. In das Modell fließen ebenso die unterirdischen Wasservorkommen ein. Diese sind im Nordosten, zentralen Westen und Südosten Brasiliens mangels Niederschlage dieses Jahr reduziert.

Von einer erhöhten Brandgefahr betroffen sind laut den Nasa-Experten vor allem die brasilianischen Bundesstaaten Maranhão, Mato Grosso und Pará. Sollte das Phänomen weiter anhalten sehen sie ebenso für den Zentralbereich Amazoniens ein verstärktes Brandrisiko.

Gleichzeitig ist die Wassertemperatur des tropischen Nordatlantik dieses Jahr geringer als im Mittel, was wiederum zu einem höheren Regenvollumen im Westen des größten Regenwaldes der Welt führt und sich in Bolivien, Peru und Westbrasilien auswirken kann.

Entwickelt wurde das Vorhersagemodell für die Amazonas-Region von einer Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Kaliforniens und der Nasa im Jahr 2011. Wie es heißt sollen die daraus hervorgehenden Prognosen relativ präzise sein.

Schon jetzt vereint die Amazonas-Region über 50 Prozent der in ganz Brasilien registrierten Brandherde. Vor allem in Maranhão, Pará und Mato Grosso tragen die derzeit hohen Temperaturen, eine niedrige Luftfeuchte und die Auswirkungen des El Niño zu einer Konzentration an sogenannten Hitzeherden bei. Allein in Maranhão sind in den ersten Augusttagen schon ´ber 1.000 Hitzeherde verzeichnet worden.

Umweltexperten verweisen allerdings darauf, dass der Großteil der Brände von Menschen verursacht wird. Nach wie vor ist es in vielen Regionen Brasiliens Praxis, das Feld nach der Ernte mit Hilfe des Feuers von Ernteresten zu befreien, Wildwuchs zu beseitigen und Rinderweiden zu pflegen. Oft geht dies mit der Trockenzeit einher, wodurch sich Brände schnell ausbreiten können.

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