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Biologen ehren Indio-Volk mit neu entdeckter Pfeiffroschart

Veröffentlicht am 27. August 2020 - 08:04h unter Aktuelles aus Brasilien

Mit etwa 400 Amphibienarten beheimatet der Amazonas-Regenwald so viele Amphibien, wie dies nur wenige Biome tun. Die genaue Anzahl der Arten ist indes ungewiss, weil Jahr für Jahr neue Froschlurcharten hinzu kommen. Das gilt auch für die sechs Pfeiffroscharten, die erst Anfang August ins Reich der wissenschaftlichen Erfassung Eingang fanden.

Symbolbild Amphibien in Brasilien – Foto: kikkerdirk/Fotolia.com

Alle sechs wurden schon in den vergangenen Jahren bei Expeditionen in abgelegene Gebiete des Amazonas-Regenwaldes entdeckt. Dass es sich bei ihnen um bisher unbekannte Froscharten handelt, haben die Forscher erst jetzt nachgewiesen.

Verglichen haben sie dabei nicht nur die körperlichen und genetischen Merkmale mit schon bekannten Amphibienarten. Vielmehr haben sie bei ihren Expeditionen ebenso Hörproben vom Gequake der Frösche gesammelt und diese im Labor ausgewertet, weil jede Pfeiffroschart eben einen ganz speziellen Gesang hat.

Nach eingehenden Analysen, Vergleichen und einem Wissensaustausch mit weltweit tätigen Experten haben die Forscher festgestellt, dass es sich um sechs neue Froscharten der Gattung Adenomera handelt. Die wächst stetig. Bis zur Jahrhundertwende waren ihr lediglich acht Pfeiffroscharten zugeordnet, wie einer der verantwortlichen Entdecker, Thiago de Carvalho, erklärt.

Mittlerweile sind es bereits über 30 Arten. Die Biologen schätzen jedoch, dass bisher nur die Hälfte aller Adenomera-Arten wissenschaftlich erfasst worden ist. Mit weiteren Entdeckungen darf deshalb gerechnet werden.

Aufgespürt haben die Experten die Frösche unter anderem in der Nähe des Flusses Tapajós, im brasilianischen Bundesstaat Pará. Einer der Pfeiffrösche hat deshalb auch den wissenschaftlichen Namen Adenomera tapaionica erhalten. Ein anderer wurde dem indigenen Volk der Mebêngôkre-Kayapó gewidmet: Adenomera kayapo. Er kommt in dem Gebiet dieses Volkes vor.

Das wollten die Forscher mit der Namensgebung ehren, auch um darauf hinzuweisen, dass die Indios mit die wichtigsten Verteidiger der Artenvielfalt des Amazonas-Regenwaldes sind. Die weiteren vier Arten erhielten die Namen Adenomera aurantiaca (der Orangefarbene), inopinata (der Unerwartete), gridipappi (Ehrung des Forschers Marcos GridiPapp) und amicorum (der Freundliche, entdeckt von einer Gruppe von Freunden).

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