Das Festival de Parintins feiert am Wochenende (26. bis 28.) sein 50-jähriges Bestehen. Erwartet werden zu dem größten und traditionellsten Foklore-Festival Brasiliens etwa 80.000 Besucher aus dem In- und Ausland. Für sie gibt es ein einzigartiges Spektakel, das vom Leben, Glauben und Brauchtum Amazoniens erzählt.

Umgerechnet etwa sechs Millionen Euro hat sich der brasilianische Bundesstaat Amazonas das Festival dieses Jahr kosten lassen. Erhofft wird aber ein entsprechender Rückfluss. Immerhin zieht das einmalige Spektakel von Jahr zu Jahr mehr Touristen nach Parintins.

Die Stadt liegt etwa 370 Kilometer von Manaus entfernt. Am Flughafen der Amazonasmetropole werden in wenigen Tagen etwa 65.000 Passgiere ankommen und abfliegen und 1.300 Starts und Landungen stattfinden, um dem Besucherstrom gerecht zu werden. Verstärkt wurden ebenso die Fähren, die jeweils etwa 500 Menschen nach Parintins übersetzen.

Im Mittelpunkt des Festivals stehen die beiden rivalisierenden Blöcke Boi Bumbá Caprichoso und Garantido. Sie werden am Freitag, Samstag und Sonntag das Bumbódromo in ein Farbenmeer verwandeln und das Publikum mit Illusionen und Geschichten über Amazonien verzaubern. Caprichoso hat dieses Jahr das Thema ”Amazônia” gewählt, in dem die Menschen von einer besseren Zukunft träumen und Natur, Flora und Fauna ebenso ihren Platz haben.

Der Garantido wird mit Alegorien zum Thema ”Vida“ (Leben) aufwarten. In den vergangenen zwei Jahren hatte der rote Garantido jeweils gewonnen. Um so stärker werden sich dieses Mal beide bois anstrengen. Der Garantido, um sich den dreifachen Titel zu holen und der Caprichoso, um für eine Wende zu sorgen.

Hintergrund des Festivals ist eine Legende, nach der ein Knecht für seine schwangere Frau den besten Boi (Ochse) seines Herrn geschlachtet hatte. Als sein Herr dies bemerkt bittet der Knecht einen Pajé (Medizinmann) um Hilfe und der Ochse wird wieder zum Leben erweckt, was natürlich ausgiebig gefeiert wird.