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Besorgniserregende Trockenheit in Region um Wasserkraftwerk Belo Monte

Veröffentlicht am 20. November 2016 - 09:22h unter Aktuelles aus Brasilien

Foto: Fernando Frazão/AgenciaBrasil

Foto: Fernando Frazão/AgenciaBrasil

Der einst so wasserreiche Rio Xingu steht unterhalb des Mega-Wasserkraftwerkes Belo Monte kurz davor trocken zu fallen. Anwohner und auch Forscher machen das Stauwerk für die geringere Wassermenge verantwortlich. Meteorologen und Kraftwerksbetreiber sprechen von einer extremen, seit einem Jahr anhaltenden, Trockenperiode.

Betroffen von der Wasserknappheit ist vor allem die Region Volta Grande do Xingu, die etwa 100 Kilometer umfasst und im Südwesten des brasilianischen Bundesstaates Pará liegt. Dort beträgt der Wasserstand nicht mehr wie sonst üblich mehrere Meter. Vielmehr lässt sich der Fluss teilweise durchwaten.

Fischer beklagen, dass mit dem Austrocknen des Xingu bereits etliche Fischarten verschwunden sind. Viele können von der Fischerei nicht mehr überleben, wie es heißt. Vom Corpo de Bombeiros (Feuerwehr) wird berichtet, dass mindestens eine Siedlung mangels Befahrbarkeit des Flusses isoliert sei.

Von den Ribeirinhos, den Flussanliegern, und auch einigen Forschern wird der Staudamm für das Wasserkraftwerk Belo Monte dafür verantwortlich gemacht. Sie sprechen vom Auftreten von Problemen, seit vor einem Jahr die Schleusen geschlossen und mit dem Aufstau begonnen worden ist. Berichtet wird unter anderem davon, dass sich der Flusslauf verändert hat.

Biologin Cristiae Carneiro von der Universität Pará (UFPA) erforscht die Region Volta Grande do Xingu seit 2007. Sie bestätigt, dass sich das Wasserregime seit Inbetriebnahme des Stauwerkes verändert hat und kritisiert, dass die Wasserfreigabe durch das Kraftwerk zu gering sei, um Wasserfauna und Ökosystem aufrecht zu erhalten.

Vom Kraftwerksbetreiber Norte Energia heißt es, dass sie rigoros alle beim Genehmigungsverfahren von der Umweltbehörde Ibama festgelegten Auflagen erfüllen würden. Tägliche Proben würden zudem beweisen, dass es keine “signifikanten“ Veränderungen bei der Wasserqualität gebe.

Vom Kraftwerk abgesehen durchläuft die Amazonasregion eine starke Trockenperiode. Von den Meteorologen sind im vergangenen Jahr Niederschlagsmengen registriert worden, die unter dem Durchschnitt liegen.

Seit 2002 sei in Amazonien nicht mehr so wenig Regen verzeichnet worden, wie 2015/2016. Mit Erleichterung können die Anlieger des Rio Xingu indes erst ab Februar-März rechnen. Erst dann werden wieder höhere Niederschlagsmengen erwartet.

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