Was wäre, wenn es einen Reset-Knopf gäbe, der den Amazonas-Regenwald wieder an den Anfang zurückversetzt?
Dokument Projekt Amazônia 4.0 – Foto: Screenshot Video
Ganz an den Anfang geht es nicht. Aber die Zerstörung könnte aufgehalten werden, während es gleichzeitig eine wirtschaftliche Entwicklung für die Bevölkerung gibt, sind sich Wissenschaftler, Unternehmer und Umweltschützer einig.
Amazônia 4.0 heißt das Konzept, das Urwaldschutz, moderne Technik, Wissenschaft und die Verbesserung von Lebensbedingungen verbindet.
Hinter der Idee steckt der Wissenschaftler und Amazonienkenner Carlos Nobre. Laut ihm bietet die Biodiversität einen hohen wirtschaftlichen und sozialen Wert. Als Beispiele nennt Nobre die Waldlandwirtschaft, bei der unter anderem Kakao, die Palmfrucht Açaí und Nüsse eben nicht auf gerodeten Flächen angebaut werden, sondern im Regenwald.
Die damit erzielten Erträge pro Hektar sind laut Nobre wesentlich höher als die vom Sojaanbau oder der Rinderhaltung.
Mit Amazônia 4.0 sollen nicht Industrieunternehmen oder Fazendeiros von andernorts angzogen werden. Vielmehr geht es darum, die in der Amazonas-Region lebenden Menschen zu unterstützen, mit ihnen und mit Hilfe der Wissenschaft neue Konzepte zu erarbeiten und so ihre Lebensqualität verbessern, während gleichzeitig der Regenwald geschützt wird.
Unterstützt wird die Initiative vom WWF, dem Weltwirtschaftsforum, der London Business School und der Universität São Paulo (USP).
Was hinter dem Konzept steckt und wie es funktioniert, wird im Dokumentarfilm ”Amazônia 4.0: The Reset Begins” vorgestellt. Der von der Plattform für Sustentabilität Grape ESG erstellte Dokumentarfilm ist nun beim Europe Film Festival UK mit dem Preis als beste Dokumentation ausgezeichnet worden.
Online gestellt wurde der Film am Tag der Erde (22. April). Mit ihm soll die Idee bekannter gemacht werden und ebenso für Nachahmungen in anderen Regionen anregen.
