Nicht immer ist im Amazonas-Regenwald ein Stein, ein Ast oder ein welkes Blatt das, was es zu sein scheint. So manches Mal verbirgt sich ein Fisch, eine Heuschrecke oder ein Frosch dahinter. Viele der Tiere sind wahre Meister im Unsichtbarsein und oft erst dann zu erkennen, wenn sie sich bewegen. Das Museum Amazônia (Musa) – in Manaus – hat den Mimikry-Wesen nun eine eigene Seite im Internet gewidmet, auf der sie und ihre Lebensweise vorgestellt werden.
Damit sie nicht von anderen gefressen werden, haben viele Tierarten im Laufe der Zeit Methoden und Tricks entwickelt, mit denen sie ihren Jägern entkommen. Ein Beispiel dafür ist die Camouflage, mit der die Beute für ihre Jäger nahezu unsichtbar geworden ist.
Die Gespenstschrecken (Phasmatodea) verstehen es hervorragend, sich unsichtbar zu machen. Im Ruhezustand strecken sie die beiden vorderen Beine nach vorne, was ihnen das Aussehen eines kleinen Zweiges verleiht. Selbst wenn sie sich bewegt, ist sie nur schwer auszumachen, da sie mit ihrem wippenden Gang wie ein im Wind wackelnder Zweig erscheint. In Brasilien werden die grünen und braunen Gespenstschrecken bicho-pau genannt, Holztier, die mit ihrer perfekten Tarnung ungehindert Knospen und Blätter der Bäume und Sträucher fressen können.
Die Gottesanbeterin ist ein weiteres Beispiel, der Mimikry-Meister, die auf der Website des Musa vorgestellt werden. Anders als bei der Gespenstschrecke, ist die Tarnung der Gottesanbeterinnen wichtig, um bei der Jagd nicht sofort erkannt zu werden. Sie imitiert dazu Blätter, vor denen die Beute keinen augenscheinlichen Grund zum Fliehen hat. Dabei können sowohl frische als auch alte Blätter für viele Insekten tödlich sein. Während die Acanthops falcata einem toten oder welken Blatt gleicht, ahmt die Choeradodis rhomboidea ein grünes Blatt nach.
Wahre Meister sind ebenso einige Grillen, Heuschrecken- und Grashüpferarten. Auch ihnen hilft die Camouflage unentdeckt zu bleiben, während sie auf Beute warten oder sich selbst an den Pflanzen gütlich tun. Im Tarnanzug präsentieren sich ebenso verschiedene Frosch- und Krötenarten. Selbst die Raupen einiger Falterarten sind so gut getarnt, dass sie kaum von der Rinde eines Baumes unterschieden werden können.
Adresse:
musa – Museu da Amazônia
Av. Margarita (antiga Uirapuru), s/nº, bairro Cidade de Deus, Manaus – AM
CEP: 69.099-285 – Fone: (92) 3582-3188