Ein seltsamer Fisch aus der Amazonas-Region sorgt unter Wissenschaftlern für Aufregung. Er ist von den Forschern nun als “neue“ Art einer ebenso neuen Familie beschrieben worden. Der nur 15 bis 17 Zentimeter große und aalartig anmutende Fisch weist zudem etliche Besonderheiten auf, unter anderem gräbt er sich zum Schutz vor Trockenheit und Feuer tief in die Erde ein.
Auf ihn aufmerksam geworden ist die Limnologin Ilse Walker. Sie hat 1997 am Rio Negro Garnelen studiert. Den seltsam anmutenden Fisch, der ihr dabei in die Falle ging, hat sie an Kollegen weiter gereicht. Die Mitarbeiter des Amazonasforschungsinstitutes Inpa haben nun herausgefunden, dass es sich bei ihm um eine absolute Besonderheit handelt. Der heute 87-Jährigen zu Ehren haben sie dem Fisch den Namen Tarumania walkerae verliehen.
Eine weitere Fischart mit seinen oder ähnlichen Charakteristiken ist weder in Südamerika noch sonstwo auf der Welt bekannt, schreiben die Wissenschaftler des Inpa in ihrem wissenschaftlichen Artikel “A new family of neotropical freshwater fishes from deep fossorail Amazonian habitat“, der im “Zoological Journal of the Linnean Society“ veröffentlicht worden ist.
Der Süßwasserfisch gehört zu den Salmlerartigen (Characiformes). Seine Kopfoberseite ist schuppenlos und statt zwei besitzt er gleich elf Schwimmblasen. Die ermöglichen es ihm, es in sauerstoffarmen Bereichen auszuhalten oder wenn er sich eingegraben hat. Sein Lebensraum ist die Laubschicht kleinerer Gewässer, wie Tümpel, am Unterlauf des Rio Negro in der zentralen Amazonas-Region.
Tarumania schwimmt vorwärts und rückwärts und er kann zusätzlich zur Kiemenatmung an der Wasseroberfläche Luft schnappen.
Abgesehen von all den Besonderheiten fürchten die Forscher um seinen Bestand, da er bisher nur in einem eng begrenzten Gebiet nachgewiesen wurde.