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Amazonas-Regenwald soll Öko-Honig von heimischen Bienen ohne Stachel liefern

Veröffentlicht am 2. August 2014 - 20:02h unter Aktuelles aus Brasilien

abelha-urucu-reproducaoHonig aus dem Amazonasgebiet könnte zum Exportschlager werden. In kaum einem Gebiet gibt es so viele verschiedene Bienenarten wie im Amazonas-Regenwald. Dies will der Wissenschaftler und Bienenspezialist Márcio Luis de Oliveira nun nutzen. Gleichzeitig sollen den dort lebenden Menschen eine zusätzliche Einnahmequelle eröffnet werden.

Etwa 150 verschiedene heimische Bienenarten sind im Amazonas-Regenwald bisher katalogisiert worden. Anders als die europäische Biene haben sie keinen Stachel und sind sie in der Regel um etliches kleiner. Die meisten von ihnen liefern einen geschmackvollen Honig, der von vielen Brasilianern auch in der Hausmedizin eingesetzt wird.

Dass sich der Honig von den Bienen ohne Stachel auch im Ausland durchsetzen kann, davon ist Oliveira überzeugt. Haftet ihm doch die Exotik an. Darüber hinaus kann er nicht in Europa, den USA oder Japan produziert werden, wie er erklärt. Ein Honig, ökologisch korrekt von den Indios und den Flußanwohnern des Amazonas-Regenwaldes gewonnen, ist er sich sicher, fände auf dem internationalen Markt auf jeden Fall Abnehmer.

Was bisher fehlt, sind indes Anreize zur Produktion des Honigs von Bienen ohne Stachel. Laut Oliveira gibt es jedoch bereits etliche Interessenten. Allerdings mangelt es vielen am Startkapital für den Aufbau der Schwärme, eine entsprechende Ausstattung und Kurse.

Bisher wurde versucht, die Honigproduktion Brasiliens mit der „importierten“ afrikanischen Biene anzukurbeln. Allerdings halte sich diese von den Bäumen und Pflanzen des Amazonas-Regenwaldes weitgehend fern, so der Wissenschaftler, der am brasilianischen Forschungsinstitut Amazoniens (Inpa) arbeitet. Warum dem so ist, sei noch unbekannt.

Anders sieht es bei den heimischen Bienen Brasiliens aus. Geht es nach dem Willen Olivieras sollen sie künftig stärker für die Honigproduktion genutzt werden. Imkerkästen mit ihren Schwärmen könnten dabei auch bei der Bestäubung der Blüten der Cupuaçu, einer Kakao ähnlichen Frucht, und der Pupunha-Palme helfen. Die Früchte von beiden werden bereits wirtschaftlich genutzt.

Noch muss allerdings Überzeugungsarbeit auf politischer Ebene geleistet werden, um Fördermittel für ein entsprechendes Projekt zu erhalten.

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