Im Amazonas-Regenwald gibt es etliche Pilze. Nur wenige werden allerdings verspeist. Jetzt soll eine Speisepilzmischung der Yanomami-Indianer vermarktet werden. Verkauft wird der “Cogumelo Yanomami“ mit Hilfe eines Projektes des Instituto Socioambiental (ISA), des Institutes Atá und der Sanöma-Indios.
Die zu den Yanomamis gehörenden Sanöma sind eins der wenigen Indio-Völker Brasiliens, auf deren Speiseplan auch Pilze stehen. Sie werden künftig eine Mischung von zehn verschiedenen Pilzen aus dem Amazonas-Regenwald verkaufen. Die erste Lieferung ist bereits zum Mercado de Pinheiros in São Paulo gegangen. Die Erträge aus den Verkäufen kommen den indigenen Gemeinschaften zu Gute.
Ins Rollen gekommen ist der Stein vor vier Jahren bei einer Studie über die Ernährung der Sanöma. In ihrem Verlauf haben die Indios Interesse daran geyeigt, ihre Produkte zu verkaufen. Ihr Lebensraum liegt in der Region Awaris im Indio-Territorium Yanomami im Nordosten des brasilianischen Bundesstaates Roraima, etwa zwei Flugstunden von der Hauptstadt Boa Vista entfernt.
Als der Anthropologe Moreno Sraiva Martins ihr Interesse bemerkt hat, nahm er Kontakt mit Mitarbeitern des Amazonasforschungsinstitutes Inpa auf. Erarbeitet wurde schließlich ein Prozess zur Trocknung der Speisepilze, bei dem die Kultur des Volkes Sanöma berücksichtigt wird.
Die dabei produzierten, getrockneten Pilze wurden schließlich vom botanischen Institut in São Paulo analysiert, um sicherzustellen, dass sie ohne Probleme für die Gesundheit verspeist werden können.
Vor wenigen Tagen ist nun die erste Lieferung per Flugzeug in der Markthalle in São Paulo angekommen. Aber auch in Manaus haben die “Yanomami Cogumelos“ bereits Abnehmer gefunden, unter anderem in einem Restaurant, in dem spezielle Gerichte mit den Pilzen aus dem Regenwald erstellt wurden.