Der Parque Estadual do Utinga Camillo Vianna beherbergt etwa 40 Schlangenarten, darunter auch eine der kleinsten der Welt: Thyphlophis squamosus. Von der haben Forscher jetzt nach Jahrzehnten erstmals wieder zwei Exemplare entdeckt, ein Pärchen. Gefunden haben sie die Mini-Schlangen bei Bestandsaufnahmen in dem Schutzgebiet von Utinga, im brasilianischen Bundesstaat Pará im Amazonas-Regenwald.
Gerade einmal zehn bis 13 Zentimeter misst Thyphlophis squamosus. Das letzte Mal, dass sie in der Region um den Park Utinga registriert wurde, war in den 1980er/1990er Jahren. Dass sie jetzt wieder entdeckt wurde, ist einer eingehenden Forschungsarbeit zu verdanken.
In den vergangenen Jahren haben Biologen ein neues Inventar der Amphibien und Reptilien für den Parque Estadual do Utinga Camillo Vianna erstellt. Dokumentiert haben sie dabei 39 verschiedene Schlangenarten, darunter auch die Giganten der Serpenten, acht bis neun Meter lange Anacondas.
Bescheinigt wurde dem Park damit ein repräsentatives Sortiment der Schlangenvielfalt Amazoniens, wie Forscher Augusto Jarthe betont.
Die größte Besonderheit ist aber die Mini-Schlange Thyphlophis squamosus. Auf die zwei Exemplare, ein Männchen und ein Weibchen, sind die Forscher erst unlängst gestossen. Sie gehört zu den drei kleinsten Schlangenarten der Welt. Vermutet wird, dass sie sich ähnlich wie Blindschleichen von Echsen ausgehend entwickelt haben.
Thyphlophis squamosus ist ungiftig, lebt im Boden und ernährt sich vor allem von Larven und Eiern wirbelloser Tiere, allen voran von denen der Ameisen und Termiten.