Die Freihandelszone in Manaus behält weiterhin ihren Sonderstatus. Nach dem jüngsten Senatsbeschluss erhalten die dort angesiedelten Unternehmen auch die nächsten 50 Jahre umfangreiche Steuererleichterungen. Die Politiker hoffen so, die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern und gleichzeitig den Amazonas-Regenwald vor einer weiteren Zerstörung zu schützen.
Beschlossen wurde die Einrichtung der Freihandelszone in Manaus bereits 1967. Im Jahr 1988 wurde zunächst eine Laufzeit von 25 Jahren beschlossen. Seitdem haben sich dort um die 600 Unternehmen angesiedelt, darunter auch etliche große internationale Firmen und Konzerne. Sie sind vor allem in den Bereichen der Elektronik, Informatik und der Produktion von Fahrzeugzubehör und Motorrädern tätig. Ihr Einfluss auf die Region ist mittlerweile enorm.
Nach Angaben der Verwaltungsbehörden der Freihandelszone haben die dort angesiedelten Unternehmen allein im Jahr 2013 rund 113.000 neue direkte Arbeitsplätze und 500.000 indirekte Arbeitsplätze geschaffen. Darüber hinaus erzielten sie einen Umsatz von umgerechnet etwa 30 Milliarden Euro.
Mit dem nun von den Senatoren einstimmig gefassten Beschluss müssen die Firmen unter anderem bis zu 88 Prozent weniger Einfuhrsteuern und 75 Prozent weniger Einkommenssteuern bezahlen. Sie sind jedoch auch dazu verpflichtet, fünf Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Neuentwicklung zu investieren. Für Neu-Investoren gibt es weitere Erleichterungen wie beim Kauf oder der Pacht eines Geländes.
Dennoch herrscht bei den Unternehmern nicht nur Freude über den Beschluss. Schon seit längerem wird von verschiedenen Seiten eine mangelnde Infrastruktur kritisiert. Jetzt gehe es deshalb um weitere Investitionen in Häfen, Flughäfen, Straßen als auch Wasserwegen, um die im Regenwald produzierten Waren schneller und sicherer abtransportieren zu können. Einige Politiker wollen in diesem Zusammenhang Manaus in eine Export-Plattform ausbauen.