Das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe) hat eine Warnung über Brände im Amazonas-Regenwald herausgegeben. Nach Angaben des Institutes sind allein im August im brasilianischen Bundesstaat Pará bisher bereits 7.324 und in Amazonas über 3.300 Brandherde gezählt worden. Zu spüren sind die Auswirkungen der Flammen auch in Manaus. Dort berichten Medien vom Phänomen des „trockenen Nebels“, der durch die Rauchwolken und ausbleibenden Regen gebildet wird und die Stadt umhüllt.
Verzeichnet werden die meisten Brandherde vor allem im Süden des Bundesstaates Amazonas und Parás, dem sogenannten „Bogen der Entwaldung“. Noch ist lediglich von isolierten Brandherden und nicht von Großbränden die Rede. Die zuständigen Einrichtungen zur Feuerbekämpfung sind allerdings bereits in Alarmzustand versetzt worden.
Verursacht werden die Brände zum Einen durch den Menschen. Nach wie vor ist es Praxis, dass landwirtschaftliche Flächen abgebrannt werden, um sie für die nächste Aussaat vorzubereiten. Auch die Brandrodung und das Abbrennen abgeholzter Waldflächen, um Weide- und Anbauflächen zu gewinnen, sind nicht selten. Angeheizt wird die Situation durch das momentan trockene Klima.
Brandherde können jedoch auch natürlich entstehen, wenn sich nach der jährlichen Überschwemmung das Wasser zurückzieht und die abgestorbene Vegetation freigelegt wird. Diese trocknet in der Sonne und wird leicht entzündlich. Eine achtlos weggeworfene Bierdose oder Glasscherben reichen aus, um das Feuer zu entzünden, wie Experten zur Feuerbekämpfung erklären. Sie gehen davon aus, dass sich die Zahl der Brandherde in den nächsten Monaten noch erhöhen wird, da mit September und Oktober die trockensten Monate noch bevorstehen.
Betroffen von den Brandherden ist aber nicht nur der Regenwald Amazoniens. Vom 1. Januar bis zum 25. August wurden in ganz Brasilien bereits über 63.000 Brandherde registriert, mehr als die Hälfte aller Brände ganz Südamerikas. Diese werden vom Forschungsinstitut Inpe mit der gewaltigen Zahl von 122.000 angegeben.