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Staatsministerium fordert Stopp von Goldabbau in Indio-Gebieten Brasiliens

Veröffentlicht am 19. Februar 2019 - 19:18h unter Aktuelles aus Brasilien

Goldsucher – Foto: Archiv AgenciaBrasil

Die Indio-Territorien Amazoniens gelangen immer stärker unter den Druck von Unternehmen und Investoren, die in deren Schutzgebieten Gold und andere Bergschätze ausbeuten wollen. Im brasilianischen Bundesstaat Amazonas hat sich jetzt das Staatsministerium eingeschaltet, um dem einen Riegel vorzuschieben.

Theoretisch ist in den ausgewiesenen Indio-Schutzgebieten der Bergbau verboten. Nach einer vom WWF im Oktober 2018 vorgelegten Studie überschneiden sich jedoch über 5.000 Abbaustätten und Anträge zu Bergbau-Aktivitäten mit Schutzgebieten wie Nationalparks und Indio-Territorien.

Allein die Gebiete der indigenen Völker sind von 4.073 Anträgen zur Ausbeute oder Erforschung der Bodenschätze bedroht. Laut dem Staatsministerium Amazonas sind von diesen 3.114 derzeit blockiert.

Das Staatsministerium hat sich deshalb an die Justiz gewandt. Von der staatlichen Agentur für Bergbau (ANM) fordert es die sofortige Ablehnung der Anträge und beruft sich dabei auf das geltende Gesetz in Brasilien. Nach dem müssten die Anträge zurückgewiesen werden oder ihnen der Kongress des Landes zustimmen, was bisher nicht der Fall ist.

Staatsanwältin Ana Carolina Haliuc Bragança verweist zudem auf einen Druck, der von Investoren und Unternehmern auf die Indios ausgeübt wird. Um sie für eine Zustimmung zu gewinnen, würden Verbesserungen für die Indio-Dörfer versprochen und materielle Gewinne.

Selbst wenn sich das Staatsministerium durchsetzen könnte, ist das allerdings keine Garantie dafür, dass die Indio-Territorien künftig vom Run auf Gold und anderen Bodenschätzen verschont bleiben. Die momentane Regierung Brasiliens unter dem rechtspopulistischen Präsident Jair Bolsonaro befürwortet offen die Ausbeutung von Schutzgebieten und Indio-Territorien.

Offiziell wird dabei von einer „Integration“ der indigenen Völker in die sogenannte zivilisierte Gesellschaft gesprochen und einer notwendigen nachhaltigen Entwicklung der Amazonas-Region.

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