Nach den USA kommt nun auch aus Großbritannien grünes Licht für den Regenwaldschutz. Nachdem vor zwei Wochen US-Präsident Joe Biden angekündigt hat, 500 Millionen US-Dollar in den Amazonienfonds einzuzahlen, hat nun UK-Premierminister Rishi Sunak ebenso einen Beitrag versprochen. 80 Millionen Pfund Sterling sollen es sein, die zum Schutz des Regenwaldes und des Klimas bereitgestellt werden sollen.
Bisher haben vor allem Norwegen und Deutschland in den bereits 2008 von der damaligen Regierung Luiz Inácio Lula da Silva gegründeten Amazonienfonds eingezahlt. Allein Norwegen hat seitdem mit 1,2 Milliarden US-Dollar zum Regenwaldschutz beigetragen. Aus Deutschland kamen bisher 68,14 Millionen US-Dollar. Im Januar wurden von Deutschland weitere 35 Millionen Euro angekündigt. Bei seinem Besuch in Großbritannien konnte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nun die Zusage einer weiteren Einzahlung erreichen, dieses Mal aus dem United Kingdom.
Der Amazonienfonds ist ein wichtiges Instrument zum Schutz des Regenwaldes. Mit ihm werden nicht nur Kontroll- und Vorsorgemaßnahmen finanziert, um Kahlschläge und Brände zu vermeiden. Ein weiterer Punkt sind Projekte, die sich an Einheimische richten und ihnen zu Einkommensalternativen verhelfen. Ein Beispiel ist die Nachhaltige Nutzung des Amazonas-Regenwaldes durch das Sammeln und Verarbeiten von Früchten und Nüssen, wie Açaí oder Para-Nuss.
In den vergangenen vier Jahren war Amazonienfonds auf Eis gelegt worden, nachdem die Regierung des ultrarechten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro einfach das Beratungsgremium aufgehoben und Veränderungen vorgenommen hatte. Unter anderem wollte die Bolsonaro-Regierung den Fonds benutzen, um Fazendeiros Entschädigungszahlungen zu bieten. Mit dem Regierungswechsel in Brasilien sind nun sowohl die Arbeiten als auch die Einzahlungen des Fonds wieder aufgenommen worden.
Geknüpft wurden die neuen Beiträge an eine Reduzierung der Kahlschlagsflächen. Die haben unter der Bolsonaro-Regierung sprunghaft zugenommen. Zwischen August 2021 und Juli 2022 sind beinahe 11.600 Quadratkilometer Regenwald dem Erdboden gleichgemacht worden. Noch hält das Abholzungshoch an. Seit dem Regierungswechsel im Januar konnten keine signifikanten Verringerungen verzeichnet werden.