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Rettungsaktionen für Seekuh-Waisen im Amazonas

Veröffentlicht am 14. Dezember 2013 - 16:01h unter Aktuelles aus Brasilien

4778657397_32f6cb784fDie Seehkuh ist das größte Säugetier der Süßgewässer Brasiliens. Allerdings ist der „Peixe-Boi“ (Trichechus inunguis) in seinem Lebensraum in den Flüssen des Amazonasregenwaldes mittlerweile massiv bedroht. Über ein Programm zur Förderung junger Forscher (PIBIC-JR) wurde nun von einer Mittelschülerin eine Studie über die Waisenkinder des „Peixe Boi“ erstellt.

Jasmin de Souza Ortiz suchte dazu in verschiedenen Instituten und Einrichtungen Aufzeichnungen über die von Umweltschützern gefangenen Seekühe-Jungen. Dabei fand das Mädchen heraus, dass in den vergangenen Jahren 96 Peixe-Boi-Babies gerettet wurden. Die meisten von ihnen wogen nur zwischen zehn und zwanzig Kilogramm, während ein erwachsenes Tier bis zu 500 Kilogramm wiegen kann. Aufgrund des geringen Gewichtes wurden die Waisenkinder als Babies klassifiziert, die eigentlich noch gestillt werden müssten.

Dass sie alleine aufgefunden wurden erklärt Jasmin damit, dass die Jungen ihre Mütter verlieren würden, wenn diese gejagt würden. Auch Fischernetze stellten eine Gefahr dar. Haben die Unterwasser-Vegetarier doch ausgerechnet dort ihren Lebensraum, wo auch die Fischereiaktivitäten hoch sind. Wie die junge Forscherin ausführt, gibt es seit 1995 Rettungsaktionen für Peixe-Boi-Waisen. Einige der 96 geretteten Babies fanden dabei Unterschlupf im Amazonas-Institut INPA, einem dem Rehabilitationszentrum für Seekühe. Der restliche Seekuh-Nachwuchs wurde von der brasilianischen Umweltbehörde (Ibama) auf andere Schutzzentren verteilt.

Die Studie Jasmins ist Teil des Förderprogrammes “Einführung in die Wissenschaft”, das vom Forschungsinstitut INPA getragen wird. Mit ihm soll es Mittelschülern ermöglicht werden, in die verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft hinein zu schnuppern. Jasmin hat allerdings mehr als nur geschnuppert. Ihre Studie ist unter anderem von Bedeutung, weil die Reproduktionsrate der Peixe-Boi relativ gering ist. 13 Monate dauert die Schwangerschaft der Seekühe, die jeweils nur ein Junges gebären und dieses zwei Jahre lang stillen. Insgesamt ist über die Peixe-Boi des Amazonasgebietes bislang nur wenig bekannt. Denn abgesehen davon, dass die Seekühe in vielen Regionen des Amazonasgebietes als Touristenattraktion gelten, sind die bis zu drei Meter langen Tiere eher schwer im trüben Wasser auszumachen, da sie mit ihrer grau-schwarzen Haut gut getarnt sind.

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