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Vom Aussterben bedrohte Riesenotter siedeln sich wieder in Amazonien an

Veröffentlicht am 14. August 2018 - 19:16h unter Aktuelles aus Brasilien

Die Riesenotter sind wieder zurück. Am Amazonasfluß Içana sind sie dabei, sich wieder auszubreiten, wie eine Studie zeigt. Für die haben sich Forscher gemeinsam mit Vertretern des Indio-Volkes Baniwa auf Spurensuche begeben.

Das Bild zeigt einen Fischotter und keinen Riesenotter (Pteronuro brasiliensis) – Foto: sabiá brasilinfo

In der internationalen Roten Liste des IUCN sind die bis zu 1,80 Meter groß werdenden Riesenotter (Pteronuro brasiliensis) als vom Aussterben bedroht eingestuft. In verschiedenen Regionen Amazoniens galten sie allerdings bereits als nicht mehr vorhanden. Dazu zählt auch der Bereich im Nordwesten von Amazonas.

Den Indios sind erste Spuren der semi-aquatischen Säugetiere im Indio-Territorium Alto Rio Negro bereits vor zehn Jahren aufgefallen. Gefunden haben sie Fischkadaver mit ihnen unbekannten Biss-Spuren. Gelüftet wurde das Geheimnis von den Älteren des Volkes. Die “ñeewi” sind zurück, haben sie konstatiert, wie der Präsident der indigenen Vereinigung der Bacia Içana, André Baniwa, erzählt.

Schließlich haben die Indios die Wissenschaftler informiert und dann die Biologin Natália Pimenta bei ihrer Forschungsarbeit über die Riesenotter tatkräftig unterstützt. Bei ihren Forschungen hat Pimenta Dokumente entdeckt, nach denen zwischen 1904 und 1969 schätzungsweise 23 Millionen Riesenotter erlegt worden sind.

Ihre Häute sind in die USA und nach Europa exportiert und zu Hüten, Jacke und Schals verarbeitet worden.

In der Mythologie des Volkes der Baniwa spielt der Riesenotter eine wichtige Rolle, wie André Baniwa erklärt. Der “Jaguar des Wassers“ ist eins der fünf Tiere, die am Anfang der Welt aufgetaucht sind und sich in Pajés, Medizinmänner, verwandelt haben. Ihre Rückkehr wird als positives Zeichen gewertet. Könnte es doch bedeuten, dass auch der Fischbestand wieder wächst, so die Indios.

Noch ist der Bestand der Riesenotter in der untersuchten Region klein. Pimenta spricht aber von einem Anfang eines Wiederansiedlungsprozesses. Andere Studien weisen ebenso auf eine Bestandserholung der stattlichen Tiere in der Amazonas-Region hin, wie im Becken des Flusses Solimões und der Region des Wasserstauwerkes Blbina.

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