Ein Aussichtsturm aus Stahl ist die neue Attraktion des Museums Amazônia im Botanischen Garten von Manaus. Er wurde erst am 14. Juni für Besucher freigegeben, gilt aber jetzt schon als Touristenmagnet. Gefragt ist er aber auch bei Ornithologen und Fotografen, da er es ihnen erlaubt, die Tiere fern vom Erdboden in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten.
Insgesamt 242 Stufen führen auf die 42 Meter hohe Aussichtsplattform. Von dort bietet sich ein atemberaubender Blick über die Baumwipfel des Amazonas-Regenwaldes hinweg. Der höchste Baum in der Nähe des Turmes beträgt 33 Meter, so dass nichts die Sicht versperrt. Aussichtsplattformen werden aber auch auf der Höhe von 14 und 28 Metern angeboten.
Jede der drei Ebenen des Turmes bietet dem Besucher verschiedene Naturbeobachtungsmöglichkeiten. Von den Vogelfans wird die mittlere Plattform bevorzugt, da sich diese zwischen den Baumwipfeln befindet. Von dort aus sind mit Hilfe eines Fernglases die meisten Vogelarten zu sehen, sei es bei der Nahrungssuche, dem Fressen von Früchten oder beim Nestbau. Greifvögel, Aras und Sittiche im Flug können von der obersten Aussichtsstelle beobachtet werden.
Von den 2.400 Besuchern im Monat Juni kamen 800 ausschließlich, um auf den Aussichtsturm zu steigen. Alleine darf man dort jedoch nicht hinauf. Aus Sicherheitsgründen werden jeweils die 15-köpfigen Besuchergruppen von Mitarbeitern des Museums begleitet.
Der Turm richtet sich jedoch nicht nur an Touristen, Tierliebhaber und Neugierige. Er wurde auch aufgestellt, um mit seiner Hilfe das Mikroklima sowie die Flora und Fauna auf verschiedenen Ebenen des Regenwaldes zu studieren.