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Projekt will Anbau alter Gemüsesorten aus dem Amazonas-Regenwald fördern

Veröffentlicht am 5. Februar 2015 - 10:19h unter Aktuelles aus Brasilien

gemuese-amazonasIm Amazonasgebiet soll künftig verstärkt Gemüse auf den Tisch kommen, das bei großen Teilen der Bevölkerung in Vergessenheit geraten ist. Mit einem Projekt sollen Kleinbauern überzeugt werden, Taioba, bertalha und anderes weniger bekanntes Gemüse anzubauen. Gleichzeitig werden sie beim Vertrieb ihrer Produkte unterstützt. Die „nicht konventionellen“ Gemüsesorten sind nicht nur nahrhaft und stellen eine Abwechslung zum Supermarkt-Allerlei dar, sondern sind noch dazu pflegeleicht und an das Klima des Amazonas-Regenwaldes angepasst, da sie dort heimisch sind.

Taioba, vinageira, bertalha, azedinha, cubiu, cará, sind einige der Gemüsearten, die einst wichtige Nahrungsmittel der Landbevölkerung waren. Hinter der schnell wachsenden Taioba verbirgt sich beispielsweise ein nahrhaftes Blattgemüse, das ähnlich wie Spinat zubereitet werden kann. Die azedinha kann mit dem Sauerampfer verglichen werden und die cará ist eine Schlingpflanze, deren Früchte nach Kartoffeln schmecken. Sie sind nur einige der Beispiele, die von der Agentur für die nachhaltige Entwicklung Amazoniens (ADS) und dem Zentrum für Agroflorsta des Museums Amazoniens (MUSA) für das Projekt ausgewählt wurden.

Die fast in Vergessenheit geratenen Gemüsesorten sollen künftig von den Kleinlandwirten der Region wieder verstärkt angebaut werden. Gemeinsam haben sie, dass sie auch im Regenwald einfach anzubauen sind und wenig Ansprüche stellen. Techniker und Agronomen der ADS haben in der Umgebung von Manaus bereits einige Landwirte davon überzeugen können, die „nicht konventionellen“ Erdfrüchte anzubauen. Vertrieben werden sie über Wochenmärkte. Für die Kunden stellen sie eine Abwechslung zu den Allerweltssorten Tomate, Gelberübe und Paprika dar. Für die Kleinbauern bieten sie indes eine Verbesserung ihres Einkommens.

Etwa 2.600 Familien beteiligen sich bereits an den vier Märkten, die von der ADS realisiert werden. Gemeinsam erzielen sie einen Jahresumsatz von umgerechnet etwa 3,15 Millionen Euro. Mit der geschlossenen Partnerschaft der beiden Einrichtungen, soll das Angebot dieser Märkte nun erhöht und vor allem mit weniger bekannten Gemüsesorten angereichert werden. Nebenbei wird damit ebenso zum Erhalt „alter“ Gemüsearten und zur Eigenversorgung der Region beigetragen.

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