Mit einem Fangverbot des Gefleckten Silberantennenwels (Calophysus Macropterus) soll im Amazonasgebiet der Bestand der Süßwasserdelphine, der Botos, sowie der Kaimane geschützt werden. Ein entsprechendes Moratorium dazu wurde unlängst angekündigt. Danach ist es von Januar 2015 bis Januar 2020 unter Strafe verboten, in Brasilien unter dem Namen Piracatinga bekannte Spezie zu fischen.
Nach Aussagen von Spezialisten benutzen viele Fischer das Fleisch von Botos, um damit die Schwärme des Gefleckten Silberantennenwels anzuziehen. Die Praxis, die Süßwasserdelphine zu töten, um mit dem Fleisch den Fang des Wels zu erleichtern, ist vor allem noch in der Umgebung von Manaus verbreitet. Nach Schätzungen werden dort jährlich über 100 der bedrohten Roten Botos getötet, was zu einer starken Dezimierung des Bestandes geführt hat.
Anders sieht es beim Gefleckten Silberantennenwels aus. Er kommt noch in großer Zahl in den Flüssen des Amazonasgebietes vor. Auch wenn es in der Amazonasregion nicht üblich ist, Fisch regelmäßig zu verspeisen, wird er dennoch befischt. In den vergangenen Jahren avancierte er sogar zu einem Exportschlager. Allein aus dem Bundesstaat Amazonas sollen im Jahr 2011 etwa 6.000 Tonnen nach Kolumbien und Peru exportiert worden sein. Weitere Abnehmer sind der brasilianische Bundesstaat São Paulo sowie der Nordosten des Landes. In den kommenden fünf Jahren müssen sie nun jedoch auf die Filets der Welse verzichten.
Um die oft in Armut lebenden Klein-Fischer vor Einkommenseinbußen zu bewahren, sollen sie Ausgleichszahlungen erhalten. Zudem ist es ihnen gestattet, täglich fünf Kilogramm für den Eigenbedarf und Weiterverkauf zu fischen.
Von dem fünfjährigen Moratorium des Wels erhoffen sich die Behörden eine Verbesserung der gefährdeten Boto-Bestände. Der Rote Boto gilt mit seinem fast 2,5 Meter langem Körper als größter Süßwasserdelphin. Seine Fortpflanzungsrate ist allerdings sehr gering, da die Weibchen mit einer Tragzeit von zehn Monaten und einer Stillzeit von drei bis vier Jahren im Durchschnitt lediglich alle fünf Jahre ein Junges zur Welt bringen.