Mit einem gigantischen Transparent hat die Umweltorganisation Greenpeace im Amazonas-Regenwald gegen die Ausschreibung von 266 Öl- und Gasblöcken demonstriert. Die sollen unter anderem mitten in der Amazonas-Region zur Ausbeutung vergeben werden.
“Deixem as fontes fósseis no chão“ (Lasst die fossilen Rohstoffe im Boden) war auf dem 80 mal 20 Meter großen Transparent zu lesen, das von Greenpeace am Zusammenfluss des Rio Negro und Solimões in Manaus auf einer Fähre aufgespannt wurde. Die beiden Flüsse bilden gemeinsam den Amazonas.
Anlass für die Aktion war die Auktion der Sondierungsflächen für Gas und Öl der Nationalen Agentur für Öl-, Gas und Biotreibstoff (ANP). Die stellte am 7. Oktober insgesamt 266 Flächen zur Öl- und Gasausbeutung zur Auktion, darunter sieben im Amazonas-Becken. Laut Greenpeace würden sie 15 Schutzgebiete des größten Regenwaldes der Welt und 19 Indio-Territorien beeinträchtigen.
Während die Blöcke direkt an verschiedene Schutzgebiete angrenzen und ebenso an die Stadt Manaus, überschneiden sie sich jedoch mit den Indio-Territorien, wie die Umweltorganisation kritisiert. In den Blöcken im südlichen Amazonas-Becken sind gleich vier den indigenen Völkern zugesprochenen Gebiete betroffen.
Für Greenpeace steht fest, dass mit der Ausschreibung der Flächen zur Öl- und Gasausbeutung der Amazonien einer enormen Gefahr ausgesetzt wird und dies nicht nur aus Sicht der Öl- und Gasproduktion und der Abholzung zur Einrichtung der Förderstätten. Vielmehr sind es die indigenen Völker, die am effektivsten zum Regenwaldschutz beitragen.
Während selbst Schutzgebiete nicht vor der skrupellosen Holzmafia oder Garimpeiros (Gold- und Edelsteinabbauer) gefeit sind, ist die Abholzungsrate in den den Indio-Territorien am geringsten. Darüber hinaus widerspricht die Auktion den Kompromissen Brasiliens, die Treibhausgasemissionen zu verringern, wie die Umweltorganisation konstatiert.
Bei der Auktion am Donnerstag war das Interesse indes gering. Von den 266 Blöcken sind lediglich 37 verhandelt worden. Zum Zuge gekommen sind elf brasilianische und sechs Unternehmen aus anderen Ländern. Nicht beteiligt war der brasilianische Konzern Petrobras.