Unter die Lupe genommen haben die Mikrowelt des Guaranazeiro die Forscher eines Kooperationsprojektes, an dem das Landwirtschaftsinstitut Embrapa Amazônia Ocidental sowie drei brasilianische Universitäten beteiligt sind.
Sie haben die DNA der Bakterien, Pilze und anderer auf dem Guaranazeiro lebende Organismen studiert und herausgefunden, dass sie Lebensraum von über 1.500 Bakterienarten sind.
Die Wissenschaftler bescheinigen den Mikroorganismen des Guaranazeiros ein hohes biotechnologisches Potential, das in Landwirtschaft und Medizin genutzt werden könnte. Tests wurden unter anderem mit landwirtschaftlichen Kulturen durchgeführt, wie dem Paprika.
In dem wurden Mikroorganismen des Guaranazeiros eingebracht, mit dem Ergebnis, dass die Paprikapflanzen besser gewachsen und weniger anfällig gewesen sind, wie es von den Wissenschaftlern der Universität Mato Grosso (UFMT) heißt.
Untersucht wurden ebenso Pilze, die für die Pharmaindustrie interessante Moleküle produzieren. Diesen werden antimikrobielle und krebshemmende Wirkungen zugeschrieben. Noch sind jedoch weitere Forschungen notwendig.
Der im Amazonas-Regenwald heimische Guaranazeiro wächst wie eine Kletterliane, die wie Bäume oder Sträucher im Boden verwurzelt ist, aber andere Bäume benötigt, um an ihnen angelehnt nach oben wachsen zu können.
Die reifen, rote Früchte öffnen sich und geben einen schwarzen von weiß umrundeten Kern frei, was ihnen das Aussehen eines Auges verleiht.
Um die Guaraná-Frucht ranken sich etliche Legenden der indigenen Völker Amazoniens. Der Guaranazeiro gilt bei ihnen als “Pflanze des Lebens“, deren Frucht den Jungen Kraft verleiht und die Alten belebt.