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Amazonas-Regenwald produziert jährlich acht Tonnen Blätterfall

Veröffentlicht am 5. Juni 2019 - 19:13h unter Aktuelles aus Brasilien

Im Amazonas-Regenwald fallen jährlich acht Tonnen Blätter auf den Boden. Einige werden von brasilianischen Wissenschaftlern des Amazonas-Forschungsintitutes Inpa genauer unter die Lupe genommen, um mehr über die Bedeutung des Regenwaldes für das Klima zu erfahren.

Amazonasriese Sumauma – Foto: sabiá brasilinfo

Die Forscher arbeiten an einer detaillierten Bestandsaufnahme Amazoniens, bei der unter anderem die Bäume von der Krone bis zur Wurzel, aus der Luft und vom Boden aus unter die Lupe genommen werden. Errichtet wurden dazu eigens mehrere 35 Meter hohe Türme, die einen genaueren Einblick ermöglichen.

Mit Hilfe von auf dem Boden aufgestellten Behältern wird der Blattfall ermittelt. Der summiert sich auf acht Tonnen pro Jahr. Wieviel Wasser und Kohlendioxid von einem Blatt aufgenommen und ausgeschieden wird, wird mit Hilfe eines speziellen Gerätes ermittelt.

Die dabei gewonnenen Daten geben Auskunft über die Transpiration, Fotosynthese, die Atmung der Blätter und letztlich über die Gesundheit des Baumes. Metallstreifen an den Stämmen der Bäume messen das jährliche Wachstum der Bäume.

Herausgefunden haben die Wissenschaftler, dass Amazonien zehn Prozent der weltweit ausgeschiedenen Kohlendioxide aufnimmt. Um herauszufinden, was passiert, wenn die Kohlendioxidemissionen nicht eingedämmt werden, wurde mitten im Regenwald eine Kammer aufgestellt, in der die Kohlendioxidwerte erhöht sind. Wie sich dies auswirkt halten die Wissenschaftler mit verschiedenen Analysen fest.

Auch von der Luft aus wird geforscht. Überflogen wird der Regenwald mit einem speziellen Computer und Sensoren an Board. Über hunderttausend Laserstrahlen werden dabei pro Sekunde auf den Regenwald abgegeben. Kreiert werden auf diese Weise hochauflösende, dreidimensionale Bilder und eine Art Tomografie, die Informationen über die Größe der Blätter, der Äste, der Baumstämme und das Bodenrelief liefert.

Mit den gewonnen Daten können die Forscher genauere Auskünte darüber geben, wieviel Kohlendioxid Brasilien durch die Kahlschläge freisetzt. Die Rodungen sind für 42 Prozent der gesamten Treibhausgasmenge verantwortlich, die in dem südamerikanischen Land ausgestoßen wird.

So wie es aussieht, wird ihr Anteil vorerst nicht abnehmen. Laut dem Raumforschungsinstitut Inpe sind zwischen August 2017 und Juli 2018 etwa 7.900 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden. Verschiedene Einrichtungen schlagen zudem Alarm, dass seit dem Amtsantritt des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro im Januar die Kahlschläge weiter angestiegen sind.

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