Im brasilianischen Amazonas-Regenwald wird ein nachhaltiges Management der Mohrenkaimane getestet. Die bis zu sechs Meter groß werdenden Alligatoren wurden einst wegen ihres Fleisches und Leders gejagt, was 1967 in Brasilien verboten wurde. Mittlerweile haben sich ihre Bestände aber erholt.
In der Roten Liste der bedrohten Tierarten des IUCN (International Union for Conservation of Nature) ist der schwarze Kaiman (Melanosuchus niger) inzwischen als wenig gefährdet eingestuft. Eine ziellose Bejagung ist in Brasilien dennoch verboten. Anders sieht es für Projekte mit einem Managementplan aus. Der unterliegt etlichen Auflagen und bezieht sich auf eng begrenzte Gebiete.
Der erste Managementplan für Mohrenkaimane wird nun in Zentralamazonien in der Region Médio Solimões mit Unterstützung von Technikern und Forschern des Institutes Mamirauá eingeführt. Sie haben über zehn Jahre hinweg das Projekt mit intensiven Studien und Arbeiten in der Reserva de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá vorbereitet.
Ziel ist es, mit ihm der Lokalbevölkerung eine Einnahmequelle zu bieten und gleichzeitig Regenwald und Kaiman zu schützen. Vorgesehen sind Quoten, Mindestgrößen und jahreszeitliche Beschränkungen.
Anfang März ist das Projekt an den Start gegangen. Gemeinsam mit Biologen, Technikern und Tierärzten des Institutes Mamirauá hat die Vereinigung der Produzenten Jarauás (Associação de Produtores do Setor Jarauá) 28 Mohrenkaimane eingefangen. Die wurden untersucht, betäubt und auf einer eigens angelegten, schwimmenden Station, die mit Abwasserbehandlung und Solarenergie ausgestattet ist, geschlachtet.
Das Essen von Jacaré-Fleisch ist in der Amazonasregion nach wie vor Tradition. Das Projekt wird deshalb auch als Schritt gegen die illegale Jagd gesehen.
Das Instituto Mamirauá kann bereits auf Erfolge mit anderen Managementplänen verweisen. Ein solcher wurde ebenso in der Reserva de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá für den Amazonasfisch Pirarucu eingeführt. Das Ergebnis davon waren nicht nur Einnahmen für die Bewohner der Region, sondern ebenso eine Erhöhung des Fischbestandes, wie Studien zeigen.