Sie sind nur 30 bis 45 Zentimeter klein. Aber sie sorgen für großes Aufsehen. Die Rede ist von den Sagui-Affen. Deren Artenzahl ist jetzt um eine weitere gestiegen. Mico schneideri heißt das neueste Mitglied. Entdeckt worden ist die neue Sagui-Affenart von brasilianischen Forschern im südlichen Bereich des Amazonas-Regenwaldes.
Von seinen Artgenossen unterscheidet sich der Mico schneideri sowohl durch sein Aussehen als auch durch das Gebiet, in dem er lebt. Heller Kopf, grauer Rücken und ein langer schwarzer Schwanz sind seine Kennzeichen.
Sein Vorkommen beschränkt sich auf den Bereich zwischen den Flussbecken des Juruena und Teles-Pires. Der liegt ausgerechnet im sogenannten Rodungsbogen, in dem nach wie vor weiter illegal abgeholzt wird, um dem Regenwald Weide- und Ackerflächen zu entringen.
Entdeckt wurde der Schneider-Sagui von einer Forschergruppe um Rodrigo Costa-Arújo, der an der Universität Amazonas (UFAM) seine Doktorarbeit macht. Beteiligt waren weitere Wissenschaftler verschiedener Forschungseinrichtungen.
I'm pleased to share my latest article, in which we describe Mico schneideri, an Amazon marmoset species new to science named after professor Horacio Schneider, and discuss the taxonomy of other 5 species of genus Mico. Free at: https://t.co/kgFJxrCxnP
Photo: Ivan Batista pic.twitter.com/k0SNHCVM2Z— Rodrigo Costa Araújo (@Costa_AraujoR) August 4, 2021
Sie haben bereits 2019 eine neue Sagui-Art entdeckt, den Mico munduruku. Ihre neuesten Forschungsergebnisse zu Mico schneideri haben sie Anfang August im Wissenschaftsmagazin Scientific Reports veröffentlicht.
Mit Mico schneideri steigt die Zahl der Sagui-Affenarten Amazoniens auf 16. Wie viele Arten es aber tatsächlich von ihnen gibt, ist ungewiss. Die Forscher gehen davon aus, dass im Amazonas-Regenwald noch weitere, bisher nicht wissenschaftlich erfasste Sagui-Affenarten leben.
Um das herauszufinden, wären weitere Studien nötig. Die benötigt es auch, um mehr über die Lebensweise der kleinen Saguis zu erfahren und sie so letztlich besser schützen zu können. Immerhin kommen sie weltweit lediglich in eng begrenzten Gebieten Amazoniens vor, die noch dazu von einer weiteren Zerstörung des Regenwaldes bedroht sind.