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Indios Amazoniens haben vor 4.500 Jahren Regenwald mit nachhaltiger Landwirtschaft geprägt

Veröffentlicht am 7. August 2018 - 18:39h unter Aktuelles aus Brasilien

Der Amazonas-Regenwald ist keineswegs, wie bisher angenommen, ein unberührtes Biom. Forscher gehen davon aus, dass er seit 4.500 Jahren durch die Hand der Menschen beeinflusst worden ist. Sie sprechen von einer nachhaltigen Landwirtschaft durch die Ureinwohner Amazoniens.

Schwarze Erde – Foto: Marcello Casal/AgenciaBrasil

Die Ureinwohner Amazoniens haben bereits gewusst, wie sie den Boden mit Nährstoffen anreichern können. Statt, wie in der modernen Landwirtschaft von heute üblich, die bewirtschafteten Flächen durch Kahlschläge einfach zu erweitern, haben sie den Boden verbessert, wie die Paläonthologin und Archäologin Yoshi Maezumi der Exeter University ausführt.

Entstanden ist dabei die “Amazon Dark Earth“ (ADE), die äußerst fruchtbare schwarze Erde, die vor Jahren in der Amazonas-Region entdeckt worden ist.

Nach der nun im Wissenschaftsmagazin “Nature Plants“ veröffentlichten Studie, haben die Indios den Boden auf eine Art verbessert, dass dieser noch heute, 4.500 Jahre später, erstaunlich fruchtbar ist. Ausgegangen wird davon, dass sie für die Gewinnung von Platz für ihren Anbau nur einige Bäume entfernt und den Wald erhalten haben.

Die Forscher vermuten, dass die schwarze Erde mit kontrollierten Bränden, der Ausbringung von Tierdung sowie von Essensresten und ebenso Keramikresten erzielt worden ist. In über Pollen und Kohleresten gefundenen Resten wurde der Anbau von Mais, Süßkartoffeln, Kürbis und Maniok nachgewiesen.

Aufgrund ihres Wissens über die nachhaltige Technik zur Bodenverbesserung waren die Ureinwohner für den Bau ihrer Siedlungen nicht auf die Nähe der Fruchtbarkeit bringenden, kleineren Fließgewässer angewiesen, betonen die Forscher. Untermauert wird dies durch eine weitere Studie der Exeter-Forscher.

Nach der sind im westlichen Bereich Amazoniens mit Hilfe von Luftbildaufnahmen zahlreiche Geoglyphen gefunden worden, die vermutlich durch die Befestigung von Siedlungen entstanden sind. Zwischen 1200 und 1450 soll es in der Region, in der ebenso die schwarze Erde nachgewiesen wurde, mindestens 81 Dörfer gegeben haben und eine Bevölkerungszahl zwischen 500.000 und einer Million Menschen.

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