Der Amazonas-Regenwald gilt als Königreich der Früchte. Laut dem brasilianischen landwirtschaftlichen Forschungsinstitut Embrapa werden in ihm die Früchte von 220 verschiedenen Pflanzen geerntet und verzehrt. Dazu gehört auch die Caramuri. Dieser bescheinigen Wissenschaftler des brasilianischen Amazonasforschungs-Institutes Inpa nicht nur einen hohen Nährwert, sondern auch funktionelle Eigenschaften.
Caramuri (Pouteria elegans) – Foto: Klaus Günther
Viele der Amazonas-Früchte sind lediglich in der Region bekannt, in der sie wachsen. Dazu gehört auch die Caramuri (Pouteria elegans). Die gelben Früchte des bis zu 30 Meter hoch werdende Baum des Amazonas-Regenwaldes werden bisher lediglich von den Einheimischen genutzt.
Geht es nach den Forschern des Inpa soll sich das ändern. In ihrer Studie ”Frutos Amazònicos para produção de Alimentos Funcionais” (Früchte Amazoniens zur Produktion funktioneller Nahrungsmittel) haben sie auch die Caramuri untersucht und herausgefunden, dass diese nicht nur reich ein Mineralien, Magnesium, Eisen, Ballaststoffen, Kalzium und Kalium ist.
Sie enthält ebenso dreimal so viel Vitamin C wie Orangen. Darüber hinaus weist sie hohe Mengen an Antioxidantien und antimikrobiellen Substanzen auf.
Angesichts der Studienergebnisse räumen die Forscher der Caramuri ein großes Potential für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie ein. Jetzt wollen sie gemeinsam mit der Lokalbevölkerung und anderen Einrichtungen an einer möglichen Produktpalette arbeiten, die ein Mehl oder Getränke aus der Caramuri beinhalten könnte.
Die Dorfgemeinschaft Caramuri hat bereits Interesse an dem Projekt bekundet. Sie trägt den Namen der Frucht, weil diese in ihrer Umgebung reichlich vorkommt.
Welches Marktpotential in Amazonas-Früchten steckt, zeigen ihre berühmtesten Vertreter: Açaí und Guaraná. Auch sie gelten als funktionelle Nahrungsmittel. In Europa und den USA haben sie vor allem die Fitnessbranche erobert.
