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Flüsse Amazoniens sollen zu Informations-Adern werden und Internetanschluß gewähren

Veröffentlicht am 29. Juli 2015 - 07:23h unter Aktuelles aus Brasilien

AmazonasDie Flüsse sind die Lebensadern Amazoniens. Jetzt sollen in ihnen Fiberoptik-Kabel verlegt werden, um abgelegene Siedlungen ans Internet und somit ans 21. Jahrhundert anzuschließen. Von dem Anschluß an die virtuelle Welt mit Hilfe der Breitbandtechnik wird aber auch eine Erleichterung beim Kampf gegen die Abholzung des Regenwaldes erwartet, da mit ihr Datenintensive Überwachungssysteme in schwer zugänglichen Regionen eingerichtet werden können.

Angesichts der Größe Brasiliens ist es kein leichtes Unterfangen, das ganze Land flächendeckend ans Internet anzuschließen. In der Amazonas-Region kommt erschwerend hinzu, dass etliche Gebiete kaum zugänglich sind. Mit verschiedenen Programmen versucht die Regierung dennoch, auch dort eine Verbindung mit der virtuellen Welt zu ermöglichen. Eins dieser Projekte ist das Programm ”Amazônia Conectada”, über das in den Flüssen optische Faserkabel verlegt werden sollen. Vorgesehen ist ein Netz von Unterwasserkabeln, das insgesamt 7.800 Kilometer umfasst. Sie sollen 52 Munizipien eine schnelle Breitbandverbindung gewähren.

Der Startschuß des Projektes ist Mitte Juli gefallen. Bis die Menschen in den Genuß des Internets kommen, wird es allerdings etwas dauern. Vorerst sind erst zehn Kilometer Kabel im Umfeld von Manaus verlegt worden. Mit der Verlegung weiterer 200 Kilometer Kabeln sei zudem bereits begonnen worden, wie es heißt. Vorgesehen ist jedoch, das Projekt in den kommenden drei Jahren abzuschließen.

Insgesamt sind fünf ”infovias“ (Info-Wege) vorgesehen. Sie verlaufen im Rio Negro, Solimões, Madeira, Purus und Juruá. Die Entscheidung für die Unterwasserkabel ist aus verschiedenen Gründen gefallen. Zum Einen wird auf diese Art eine leichtere und schnellere Verlegung gewährt, zum Anderen wird eine Abholzung vermieden, die für einen Ausbau in der Erde notwendig wäre, wie es zur Begründung heißt. Die Kosten für den Anschluß an das weltweite Web werden mit 500 Millionen Reais (etwa 140 Millionen Euro) angegeben.

Von dem Anschluß ans Internet werden erhebliche Verbesserungen erhofft. Die Teilnahme an Fernstudiengängen, Telemedizin und Werbung für touristische Unternehmen sind einige der Möglichkeiten.

Erleichtern soll die schnelle Internetverbindung aber auch die Bekämpfung der Abholzung im Amazonas-Regenwald, da so Schutzgebiete mit Videokameras ausgestattet werden können, die rund um die Uhr Bilder liefern. Vom Breitband profitieren soll aber ebenso das Militär bei der Überwachung der brasilianischen Grenzlinie.

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