Vielleicht wird es ja das WM-Essen Nummer eins. In Manaus wurde jedenfalls speziell für die WM-Besucher ein eigener Snack erfunden, der nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund und einzigartig ist: Tambaqui de pé. Wer es probieren will, muss allerdings zur Fussball-Weltmeisterschaft fliegen und dann auch noch in das Herz Amazoniens, denn vermutlich nur dort ist der innovative Snack während des Turniers zu bekommen.
Das Tambaqui de pé besteht aus panierten Fischstücken, Pommes Frites und einer Majonäse-Soße mit Knoblauch. Allerdings ändert sich die Zusammenstellung ein wenig, je nachdem welche Länder gerade im Fußballstadium, in der Arena da Amazônia, gegeneinander antreten. Beim Spiel England gegen Italien wird es beispielsweise eine Tartar-Soße geben. Auch die Verzierung der Verpackung des Fischsnacks ist davon abhängig wer gerade spielt. Ob es für Schiedsrichter auch eine eigene Soße und Verpackung geben wird, verrät Mário Valle indes nicht.
Valle ist der Erfinder des WM-Snacks im Amazonas. Dass der Fisch in der dreieckigen Pappschachtel ein Hit werden wird, davon kann ausgegangen werden. Bei der VII. Internationalen Amazonien-Messe (Fiam) wurde es bereits getestet. Nach dem Verspeisen des Snacks gab es einen Fragebogen wo sich die 120 Befragten mehrheitlich dafür aussprachen, den Tambaqui de Pé auf alle Fälle in der Arena da Amazônia während der WM zu verkaufen. Außerdem empfahlen sie einen durchschnittlichen Preis von umgerechnet fünf Euro. Beim Verkaufsort stimmte Mário Valle seinen Befragten noch zu, beim Preis indes nicht. Den legte er mit vier Euro fest.
Warum das Gericht Tambaqui de Pé heißt? Tambaqui ist der Name des Fisches, der im Amazonasgebiet vorkommt. Der schwarze Pacu kann über einen Meter groß und bis zu 45 Kilogramm schwer werden und er gehört zum Speiseplan der Bevölkerung von Manaus. Überhaupt sind Fische ein wichtiger Nahrungsbestandteil der im Amazonasgebiet lebenden Menschen. Nach Angaben Valles werden allein in Manaus pro Jahr etwa 20 Tonnen Fisch verspeist. Angesichts dieser Tradition liegt es nahe, dass der kulinarische Experte den Tambaqui für seine Erfindung auswählte. Und das „de Pé“ fügte er dem Fischnamen hinzu, weil es so viel wie „im Stehen“ bedeutet. Schließlich wird das WM-Gericht ja auch im Stehen gegessen.
Noch überlegt der Restaurantbesitzer, ob er das Gericht auch im Franchise-Verfahren anbieten wird. Fest steht indes, dass es den Tambaqui de Pé im und ums Stadium herum zu kaufen geben wird. Fest steht aber auch, dass das WM-Gericht wohl nicht in die anderen Austragungsorte der Copa ausgeflogen werden wird, sondern eine Spezialität am WM-Standort Manaus bleiben wird.