Insgesamt 18 verschiedene Schildkrötenarten leben im Amazonas-Regenwald. Viele von ihnen sind allerdings vom Aussterben bedroht. Unter anderem tragen dazu Traditionen bei, wie das Verspeisen von Schildkrötenfleisch und ebenso deren Eier. Der illegale Tierhandel und die Zerstörung ihres Lebensraumes durch die Abholzung des Regenwaldes sind weitere Probleme.
Auch die Wasserkraft stellt eine Bedrohung für die Tiere dar. Die ”Tartaruga da Amaônia” legt beispielsweise über die Flüsse hunderte von Kilometern zurück, um an ihrem Geburtsort Eier abzulegen. Die Stauseen der Wasserkraftwerke bilden dabei allerdings unüberwindbare Barrieren.
Neben Informationen über die Schildkröten, Fotos und Bestimmungsschlüssel wartet das Buch „Quelônios Amazônicos: guia de identificação e distribuição” ebenso mit Karten auf, aus denen die Verbreitung der einzelnen Arten hervorgeht. Eingezeichnet sind darin auch die Regionen, die optimale Voraussetzungen für ein Auftreten der Schildkröten bieten.
Das umfangreiche Werk soll unter anderem Grundlagen für Schutzmaßnahmen bieten. Laut Autorin Camila Fagundes beziehen sich diese bisher vor allem auf die Ei-Ablagestellen und das Monitoring der weiblichen Schildkröten. Um tatsächlich effektiv zu sein, müssten jedoch auch andere Gesichtspunkte beachtet werden, wie die Dynamik der Populationen.