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Brasiliens Politik heizt Invasionen von Indio-Territorien an

Veröffentlicht am 5. Februar 2019 - 19:11h unter Aktuelles aus Brasilien

Awá-Guajá – Foto: Funai

Mehrere Indio-Völker der brasilianischen Amazonas-Region prangern Invasionen ihrer Territorien an. Für die Terra Indígena Awá-Guajá hat das Staatsministerium deshalb bereits polizeilichen Schutz angefordert. Nach Berichten der Indios versuchen dort Fazendeiros einzudringen.

Das Territorium war 2005 demarkiert worden. Die dort ansässigen Fazendeiros und Nicht-Indios sind allerdings erst 2014 umgesiedelt worden. Jetzt haben diese laut den Indios Treffen für eine geplante neue Invasion organisiert.

Nach Angaben des katholischen Indigenen Missionsrates Cimi sollen Fazendeiros bereits Rinderherden ausgesetzt haben. Cacique Antônio Guajajara berichtet zudem von über hundert Lastwagen, die im Indio-Territorium zur illegalen Holzentnahme tätig sind. Unterstrichen wird dies mit Videos.

Mittlerweile haben sich die Indios verschiedener Territorien Maranhãos zusammengeschlossen, um Wachtrupps zu organisieren. Zur Eindämmung von Gewalt und Übergriffen hat der Bundesstaat Maranhão, in dem sich die Terra Awá-Guajá befindet, eine Einheit der Umweltpolizei ausgeschickt. Gleichzeitig wurde Verstärkung durch die Bundespolizei angefordert.

Das Indio-Territorium Awá Guajá ist nicht das einzige, das seit der Amtseinführung des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro wieder verstärkt unter illegalen Machenschaften der Großgrundbesitzer, Holzmafia und Immobilienhaien leidet. Auch aus den brasilianischen Bundesstaaten Rondônia, Pará und Mato Grosso werden Übergriffe vermeldet.

Nach Aussagen von Indio-Sprechern hat es diese immer gegeben. Jetzt seien sie indes stärker und vor allem “organisiert“. Sonia Guajajara von der Vereinigung der indigenen Völker Brasiliens (Apib) verweist auf die aktuelle Politik, die Indio-Behörde Funai zu schwächen.

Diese ist zwischen dem Landwirtschaftsministerium und dem von einer konservatirven Pastorin besetzten Menschenrechtsministerium aufgeteilt worden.

Die Behörde (Funai), die eigentlich zur Durchsetzung der indigenen Rechte gegründet wurde, habe ihre Autonomie völlig verloren, kritisiert Guajajara. Experten sind sich einig, dass die gestiegene Zahl von Invasionen und Übergriffen auf die aktuelle Politik zurückzuführen ist.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat schon während des Wahlkampfes deutlich gemacht, dass er für eine “vernünftige“ Ausbeute der Indio-Territorien und des Amazonas-Regenwaldes ist und eine neue “Indio-Politik“ angekündet.

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