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Brasilien verzeichnet 6.624 Quadratkilometer Kahlschläge

Veröffentlicht am 18. Oktober 2017 - 19:09h unter Aktuelles aus Brasilien

Der Amazonas-Regenwald hat in Brasilien zwischen August 2016 und Juli 2017 eine Fläche von 6.624 Quadratkilometern verloren. Laut der brasilianischen Regierung haben damit die Kahlschläge im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent abgenommen.

Einblick Regenwald – Foto: Pedro Devani / SecomAC

Die Zahlen stammen vom Raumforschungsinstitut Inpe. Das ermittelt anhand von Satellitenbildern Kahlschlagsflächen. Im vergangenen Jahr sind laut den Auswertungen täglich etwa 1800 Hektar Regenwald dem Erdboden gleich gemacht worden.

Im Vergleich zum Zeitraum zwischen August 2015 und Juli 2016 konnte dennoch eine Abnahme registriert werden. 2015/2016 war allerdings ein trauriges Hoch von 7.893 Quadratkilometer Kahlschlagsflächen ermittelt worden, während zwischen 2004 und 2014 die Abholzungen von beinahe 28.000 Quadratkilometer auf knapp 5.000 gesunken waren.

Vom brasilianischen Umweltminister Sarney Filho werden die neuen Zahlen gefeiert. Sie würden beweisen, dass die Regierung Michel Temers nicht für einen Rückschritt in der Umweltpolitik verantwortlich sei. Präsident Temer ist in den vergangenen Monaten wegen verschiedenen Erlässen stark kritisiert worden.

Mit diesen sollte unter anderem das Gebiet des Nationalwaldes Jamanxim verkleinert sowie das Reservat Renca aufgehoben und für den Bergbau freigegeben werden. Nach Kritik aus dem In- und Ausland hat Temer offiziell einen Rückzieher gemacht. Vom Tisch sind die Vorhaben damit jedoch nicht.

Die Bundesstaaten, in denen am meisten abgeholzt wird, sind nach wie vor Pará und Mato Grosso. Allein in Pará waren es 2016/2017 laut offiziellen Angaben 2.413 Quadratkilomter. In Mato Grosso sind 1.341 kahlgeschlagene Quadratkilometer registriert worden.

Die veröffentlichten Zahlen geben jedoch nur einen Teil der Realität des Amazonas-Regenwaldes wider. Erfasst werden über das Deter-System des Inpe lediglich größere Kahlschlagsflächen. Um das zu Unterlaufen haben sich viele der Kriminellen auf die Abholzung kleinerer Flächen verlegt.

Andere beuten lediglich Edelhölzer aus. Zunehmend ist auch die Praxis, Urwaldriesen mit großen Baumkronen stehen zu lassen und unter diesen die anderen Bäume abzuholzen. Vermieden wird damit eine Registrierung via Satellitenbilder.

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