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Brasilien: Invasionen in Indio-Territorien des Amazonas-Regenwaldes nehmen zu

Veröffentlicht am 20. August 2019 - 21:12h unter Aktuelles aus Brasilien

In Brasilien häufen sich Berichte über Invasionen in Indio-Territorien der Amazonasregion. Verantwortlich gemacht werden dafür vor allem der illegale Bergbau und die Landnahme durch Rinderhalter.

Eingang zum Indio-Reservat zerstört – Foto: IBAMA

Der katholische Indigenenrat Cimi hat schon im Januar auf eine Zunahme der Invasionen hingewiesen. In mindestens sechs bereits ausgewiesenen Indio-Territorien wurden zu der Zeit der Einschlag von Holz, Rodungen für die Rinderhaltung und ebenso Vorbereitungen für den illegalen Verkauf von Grundstücken beobachtet und zur Anzeige gebracht.

Indiovertreter diverser Region des Amazonas-Regenwaldes denunzieren zudem die Zunahme des illegalen Bergbaus durch Invasoren in ihren Gebieten. Am stärksten davon betroffen sind die Völker der Yanomâmis in den brasilianischen Bundesstaaten Roraima und Amazonas, der Mundurucus in Pará und der Paiter-Suruís in Rondônia sowie ebenso isoliert lebende Völker.

Jüngst ausgestrahlte Fernsehreportagen zeigen die Spuren der Zerstörung im Gebiet der Yanomâmis durch den illegalen Abbau von Gold. Zwischen 10.000 bis 20.000 Grabungsstätten soll es in dem Indio-Territorium geben.

Während die Indigenen Völker um den Erhalt ihres Lebensraumes kämpfen, will Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro die intensive Landwirtschaft und den Abbau von Bodenschätzen in Indio-Territorien legalisieren, wie er unlängst einmal mehr bei dem Bekanntwerden eines weiteren Konfliktes mit Invasoren in Indio-Gebieten konstatierte.

Unter Politikern regt sich bisher nur leichter Widerstand gegen die Vorhaben der Regierung Brasiliens. Doch werden die Stimmen zum Schutz der Ureinwohner Brasiliens und des Amazonas-Regenwaldes lauter. Senator Confúcio Moura hat sich am Montag (19.) öffentlich an Justiz- und Sicherheitsminister Sérgio Moro gewandt und die Entsendung der Força Nacional in den Bundesstaat Rondônia gefordert.

Mit dem Militär sollen die Indigenen geschützt werden und ebenso die Kontrolleure der Umweltbehörden. Letztere sind laut Moura mit Morddrohungen bedacht worden.

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