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Brasilien: In zwölf Monaten 7.900 Quadratkilometer zerstört

Veröffentlicht am 28. November 2018 - 09:33h unter Aktuelles aus Brasilien

Innerhalb von nur zwölf Monaten sind im Amazonas-Regenwald Brasiliens 7.900 Quadratkilometer Wald abgeholzt worden. Verschwunden ist damit eine Fläche, die mehr als einer Million Fußballfelder entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr hat das brasilianische Raumforschungsinstitut Inpe zudem eine Steigerung der Kahlschläge von 13,7 Prozent verzeichnet.

Waldrodung Bundesstaat Pará – Foto: IBAMA

Angetrieben von der sich ausbreitenden, intensiven Landwirtschaft, allen voran des Sojaanbaus und der Rinderhaltung, der kriminellen Holzausbeute und dem illegalen Gold- und Edelsteinabbau haben die Kahlschläge zwischen August 2017 und Juli 2018 wieder zugenommen. Erreicht wurde innerhalb der vergangenen zehn Jahre ein trauriges Hoch.

Die vom Raumforschungsinstitut Inpe nach Satellitenbild-Auswertungen vorgelegten Daten verdeutlichen ebenso, dass verstärkte Kontrollen alleine nicht ausreichen, um den illegalen Machenschaften im Amazonas-Regenwald Einhalt zu gebieten.

Nach Angaben des Umweltministeriums sind die Kontrollen im vergangenen Jahr erhöht worden. Die Zahl der durch die Umweltbehörde Ibama ausgestellten Mahnbescheide ist laut dem Umweltministerium um sechs Prozent gestiegen, das beschlagnahmte Holzvolumen hat um 131 Prozent zugenommen und die Zahl der beschlagnahmten Gerätschaften um 183 Prozent.

Dass die Zerstörung des Regenwaldes dennoch nicht eingedämmt werden konnte, wird vom Observatório do Clima (Klima-Observatorium) auch auf die aktuelle Politik zurückgeführt. Sie trage ein großes Gewicht, heißt es in einer veröffentlichten Stellungnahme.

Verwiesen wird dabei auf Zugeständnisse durch die brasilianische Regierung an die “bancada ruralista“, die im brasilianischen Kongress vertretene Agrolobby. Ein Beispiel dafür ist die mit dem „Landgesetz“ erlassene Amnestie für illegale Landnahme.

Das Observatorium geht zudem davon aus, dass die Tendenz der Steigenden Zerstörung des Regenwaldes anhalten wird. Der im Oktober neu gewählte Präsident Jair Bolsonaro hat während des Wahlkampfes bereits einen Kampf gegen die Kontrollen angekündigt, die er als “schiitisch“ bezeichnet hat.

Stattdessen will er zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft eine Ausbeutung des Amazonas-Regenwaldes und seiner Schätze ermöglichen. Darüber hinaus soll die Ernennung des Umweltministers mit dem Landwirtschaftsministerium abgeklärt werden.

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