Mitten im Amazonas-Regenwald Brasiliens haben Forscher zehn neue archäologische Stätten entdeckt. Bemalte und mit Gravuren versehene Töpferwaren, Kohleüberreste und das Vorhandensein von schwarzer Erde helfen dabei, die Geschichte der Ureinwohner Amazoniens zu enträtseln.
Gefunden wurden die Siedlungsnachweise in der Region der Estação Ecológica Juataí-Solimões und der Reserva Extrativista Rio Jutaí, die gemeinsam 500.000 Hektar einnehmen. Die Töpferwaren wurden von den Forschern zwei verschiedenen Kulturen und Traditionen zugeordnet, der Pocó und der Polícroma.
Die bisher ältesten Belege der bunten Keramik der Pocó-Kultur stammen aus dem ersten Jahrtausend vor Christi. Gefunden wurden sie nicht nur in einer eng begrenzten Region, sondern entlang verschiedener Flüsse, wie dem Rio Xingu und dem Rio Tocantins. Nachgewiesen wird damit ebenso eine große Verbreitung.
Kartiert wurden die neuen Siedlungsnachweise von Márcio Amaral, Archäologe des Institutes Mamirauá. Er spricht von einer bestimmten Dynamik der einstigen Bevölkerung, die sich mit den Funden konstatieren lässt. Dazu gehört unter anderem eine Kommunikation und ein Austausch über große Distanzen hinweg.
Für die waren laut Amaral bestimmte Personen der Siedlungen zuständig, denen spezielle Funktionen zugeordnet wurden.
An den Funden lassen sich noch weitere Aktivitäten und Lebensweisen der einstigen Kulturen ablesen. So sei Landwirtschaft betrieben worden. Belegt wird diese unter anderem durch das Vorhandensein der fruchtbaren “schwarzen Erde“ (Terra Preta) und ausgewählten Bäumen in der Umgebung der Siedlung, wie die Palmen Açaí und Pupunha und der Baum Ingá, die für Nahrungsmittel sorgen.
Einige der archälogischen Stätte befinden sort, wo auch heute, nach 3.000 Jahren, noch Siedlungen bestehen.