Die Amazonasregion verliert jährlich nicht nur enorme Waldflächen, sondern auch Wasser. Brasilianische Forscher haben festgestellt, dass im Amazonas-Regenwald Jahr für Jahr 350 Quadratkilometer Wasserflächen, wie von Altarmen oder anderen Gewässern, verschwinden.
Festgestellt haben die Wissenschaftler des Institutes Imazon und des WWF-Brasil den Wasserschwund mit Hilfe von Satellitenbildern, die ebenso zur Auswertung der Kahlschläge verwendet werden. Mit Hilfe des Projektes MapBiomas wurden die Aufnahmen aus den Jahren 1985 bis 2017 übereinandergelegt und verglichen.
Das Ergebnis zeigt dabei, dass sich die natürliche Dynamik der Flüsse Amazoniens verändert hat, so die Forscher. Ein Wechsel zwischen ahren mit extremen Überschwemmungen und mit Dürren ist nach ihren Aussagen für die Amazonasregion normal. Allerdings haben sie festgestellt, dass sich die Region nach den Dürrejahren nicht mehr wie sonst üblich erholt hat.
Betroffen sind vor allem die “várzeas“, die Auenbereiche. Sie verzeichnen den gröten Wasserverlust, wie Bernardo Caldas de Oliveira vom WWF-Brasil konstatiert.
Laut den Forschern trägt eine Serie von Faktoren zu dieser Situation bei. Als verantwortlich nennen sie die Auswirkungen der Klimaveränderungen, die anhaltenden Kahlschläge und damit den Verlust an Vegetation, den Bau von Staudämmen für Wasserkraftwerke, die an den Oberläufen der Fließgewässer fortschreitende intensive Landwirtschaft sowie andere durch den Menschen verursachte Veränderungen.
Nach ihren Aussagen wurden über 50.000 kleine Stauwerke gezählt.
Das Projekt MapBiomas studiert die Veränderungen der Nutzung der verschiedenen Flächen Brasiliens.