Im Kölner Zoo haben eine halbe Millionen Blattschneiderameisen für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes demonstriert. Statt Plakate haben sie Blätter mit sich getragen, in die Parolen wie “Pro Amazonas“, “Nein zur Säge“ und “Merkel Hilf“ eingestanzt waren. Mit der Aktion will der World Wildlife Fond (WWF) auf die Bedrohung des tropischen Regenwaldes durch brasilianische Reformprojekte aufmerksam machen und Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auffordern, sich bei ihrem Brasilienbesuch am Donnerstag (20.) für den Schutz Amazoniens einzusetzen.
Ein ganzes Volk von Blattschneiderameisen wurde an der Aktion zum Schutz ihres Lebensraumes beteiligt. Mit in Blattstücken eingelaserten Parolen sind sie durch eine Röhre gelaufen. Erhofft wird von der Demonstration der kleinen Ameisen, die auch im tropischen Amazonas-Regenwald beheimatet sind, eine große Wirkung.
Hintergrund der Aktion ist ein Appell an die deutsche Bundesregierung, sich für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes einzusetzen. Der ist nicht nur durch die illegalen Machenschaften der Holzmafia, von Großgrundbesitzern und Rinderhaltern und Minen bedroht, sondern ebenso von möglichen Gesetzesänderungen.
So hat Brasilien bisher das internationale Abkommen zur “Null-Abholzung” nicht unterzeichnet. Zum Stillstand bringen will das Land lediglich die illegale Abholzung, um mit einer “legalen” Abholzung die Entwicklung Brasiliens und der Amazonas-Region zu gewähren, wie es heißt. Für Kahlschläge sorgen ebenso staatliche Projekte wie das umstrittene gigantische Wasserkraftwerk Belo Monte, das nur eins von vielen derzeit in Bau befindlichen oder geplanten Stromkraftwerken an den Flüssen Amazoniens ist.
Auch von der mit China angestrebten Transamerika Bahn vom Atlantik bis zum pazifischen Ozean werden erhebliche Abholzungen und negative Auswirkungen für die im Wald lebenden indigenen Völker befürchtet.
Umweltministerin Izabella Teixeira hat darüber hinaus bereits signalisiert, sich ebenso für eine Umstrukturierung des Minen- und Bergbaurechts einzusetzen. Befürchtet wird, dass damit verschiedene Bodenschätze auch in bereits bestehenden Indio- und Schutzgebieten ausgebeutet werden können.