Die brasilianische Regierung will Unternehmen und Privatinitiative stärker in den Schutz des Amazonas-Regenwaldes einbinden. Aufgelegt hat sie dazu das Programm “Adote um Parque“ (Adoptiere einen Park). Acht brasilianische und internationale Firmen sind dem Aufruf bereits gefolgt und haben einen Park adoptiert.
Amazonas-Schutzgebiet – Foto: Luciana Macedo/Fotos Publicas
Insgesamt sind es 132 Parks der Amazonas-Region, die vom Umweltministerium Brasiliens zur Adoption freigegeben wurden. Dazu gehören Schutzgebiete wie Nationalparks, Nationalwälder und Reservate für Extraktivismus.
Für zehn Euro pro Hektar und Jahr können Interessierte eins dieser Schutzgebiete des Amazonas-Regenwaldes adoptieren. Eingesetzt wird das Geld für den Schutz der Parks vor Bränden, Rodungen und Invasionen sowie zur Wiedernaturierung degradierter Flächen und für die Überwachung der Naturgebiete.
Die Aufsicht und das Managment der Parks bleibt allerdings weiterhin bei der Umweltbehörde ICMBio. Die “Adoption“ wird vielmehr als Spende verstanden.
Ein Schutzgebiet adoptieren können nicht nur Unternehmen. Auch Privatpersonen oder Gruppen können dies tun. Die Adoptionsspende muss allerdings für die Gesamtfläche des ausgewählten Parkes erfolgen. Der kleinste Park umfasst dabei 2.574 Hektar. Während die größte Schutzfläche über 3,8 Millionen Hektar einnimmt.
Für die Unternehmen bedeutet die Adoption eine Propaganda in Sachen Umweltschutz. Sie können sich zudem aktiv oder durch Dritte an vom Management des Parks vorgesehenen Arbeiten beteiligen. Ausbeuten oder sonst irgendwie nutzen dürfen die Spender ihr adoptiertes Schutzgebiet jedoch nicht.
Bereits adoptiert wurden die Extraktivisten Reservate Marinha Cuinarana (Konstruktionsfirma MRV Engenharia), Quilombo Flexal (Heineken), Chocoaré-Mato Grosso (Umweltberatungsfirma Geofloresta), São João da Ponta (Finanzierungsunternehmen Coopecredi Guariba) und Lago do Cuniã (Supermarktgruppe Carrefour) sowie die Aries (Flächen mit einem relevanten ökologischen Interesse) Javari-Buriti (Coca Cola), Seringal Nova Esperança (Agroindustrie Kooperative Coplana) und Dinâmica Biológica Fragmento Florestal (Investmentunternehmen Genial Investimentos).
