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38 Fauna-Arten ausgestorben

Veröffentlicht am 15. August 2012 - 13:15h unter Nachrichten aus Amazonien, News zu Abholzung & Co.

Bereits 38 Fauna-Arten sind durch Waldzerstörung in Amazonien ausgestorben. Die Wissenschaftler haben vier Szenarios für die Amazonasstaaten entworfen – die Erwartungen sind gespensterhaft durch die Konstruktionspläne von 22 Wasserkraftwerken in der Region.

Ein Artikel in der Online-Edition der Zeitschrift “Science“ bestätigt, dass durch die Waldabholzung in Amazonien bereits 38 katalogisierte Spezies ausgestorben sind. Davon sind 10 Säugetiere, weitere 10 sind Vögel und 8 sind Amphibien. Die zukünftigen Erwartungen sind ebenfalls gar nicht gut. Durch die 22 projektierten Wasserkraftwerke, die im Verlauf der nächsten Jahre im Regenwald und an dessen Ausläufern konstruiert werden sollen, nimmt die Tendenz zu, dass die Waldzerstörung weitergeht und sich sogar noch verstärkt, womit das Aussterben weiterer Dutzender Arten bereits beschlossene Sache scheint.

Der Science-Artikel liefert Informationen bezüglich des “Extinction Dept“ – das sind Informationen bezüglich des Zeitraums zwischen der Zerstörung des Lebensraums und der Folge dieser Zerstörung auf die dort existierende Fauna. Nach dieser Studie, die von britischen Wissenschaftlern und einem brasilianische Ökologen durchgeführt wurden, wird es um 2050 Regionen geben, in denen die Zahl der verschwundenen Arten sich auf 50 beläuft.

Das vordringliche Ziel dieser Studie ist es, durch Daten und Zahlen die Menschen zu alarmieren und auf diesen Verlust aufmerksam zu machen. Nur so kann man Massnahmen zur Verhinderung der Abholzung provozieren. Wenigstens glaubt der Ökologe Thiago Fernando Rangel – einer der Verantwortlichen für diese Studie – an den Erfolg dieses Alarms. “Wenn wir wissen, wie viele Arten in Zukunft aussterben werden, können wir Maßnahmen ergreifen, um das zu verhindern oder zu mässigen“, sagt er.

Rangel hebt hervor, dass die Studie auf die Zahl von Arten hinweist, welche an einer bestimmten Stelle des Waldes aussterben werden, nicht in ganz Amazonien – was jedoch noch Besorgnis erregender ist. Auf der anderen Seite kann natürlich die an einem Ort ausgestorbene Spezies durchaus an anderer Stelle Amazoniens weiter existieren.

Trotz alledem ist Rangel optimistisch. Er glaubt, dass bis zum Jahr 2050 sich der “Extinction Dept“ stabilisieren wird. Aber er hält daran fest zu versichern, dass dies nur möglich werden kann, wenn die Gesetze zum Schutz und der Erhaltung der Umwelt eingehalten und entsprechend kontrolliert werden.

In der gegenwärtigen politischen Situation des Landes wird das von Rangel für die Zukunft entworfene Szenario schwerlich existieren. “Wenn man sich klarmacht, dass Pläne für 22 grossflächige Wasserkraftwerke in dieser Region existieren, des weiteren ernstliche Absichten, die vorhandenen APPs (permanente Schutzgebiete) zu reduzieren und ein Kongress, der sich vor den Forderungen beugt, Schutzgebiete zu reduzieren, dann wird es schwierig, an eine Minderung der Waldzerstörung zu glauben“, gibt er zu.

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