Der Amazonas-Regenwald ist eine wahre Apotheke. In der Frucht Camu-Camu haben Wissenschaftler ein Mittel gegen zu hohe Zucker- und Fettwerte im Blut entdeckt. Die Frucht stammt von einem Strauch, der in der Amazonasregion heimisch ist. Sie soll 20-mal so viel Vitamin-C enthalten wie Orangen und 30-mal so viel wie Zitronen.

Dass es die kleine Frucht in sich hat, ist den Wissenschaftlern schon seit Längerem bekannt. Jetzt haben sie allerdings entdeckt, dass sie in Pulverform dazu beiträgt, die Zucker- und Blutwerte zu reduzieren. Am Amazonasforschungsinstitut Inpa wurde zunächst mit Züchtungen versucht, den Strauch anzupassen, da er in der Natur in überschwemmten Bereichen entlang der Flüsse und Seen Amazoniens wächst. Später wurde der Extrakt der ausgepressten Frucht in Pulver umgewandelt und in Kapselform gebracht, da somit eine längere Haltbarkeit garantiert werden konnte.

Bei den jüngsten Tests verabreichten die Wissenschaftler einer Gruppe die Kapseln, die 320 mg Ascorbinsäure der Camu-Camu-Frucht enthielten. Dabei stellten sie fest, dass sich mit der Einnahme der Kapseln der Cholesterolgehalt im Blut verringert hat. Das Cholesterol soll dabei um 33 Prozent gesunken sein, während bei der Vergleichsgruppe, die Vitamin C einnahm, eine Reduzierung von 16 Prozent verzeichnet wurde.

Beim Zuckergehalt konnte eine ausgleichende Wirkung nachgewiesen werden. Laut den Forschern enthält die Frucht ebenso Magnesium, ist reich an Antioxidantien, weist entzündungshemmende Wirkstoffe auf und stärkt die körpereigene Abwehrkraft. In Rohform genossen führt jede einzelne Frucht dem Körper im Durchschnitt 180 mg Vitamin C zu, doppelt so viel wie die empfohlene Menge, die täglich zu sich genommen werden sollte.

Während das Inpa-Institut bereits ein Patent angemeldet hat, versuchen die Wissenschaftler derzeit die Wirksamkeit des Camu-Camu-Pulvers bei der Bekämpfung einiger Krebsformen nachzuweisen. Gearbeitet wird zudem an einem Müsliriegel mit dem “Gold Amazoniens“.