Mit einem Festzug durch das Zentrum Rio Brancos eröffneten am Donnerstag (27.) Schauspieler, Tänzer und Bevölkerung die VI. Theaterwoche des brasilianischen Bundesstaates Acre. Auf Straßen, Plätzen und in Theaterhäusern wird es die kommenden Tage kostenlose Vorführungen für Jung und Alt geben. Auf dem Programm stehen dabei nachdenkliche, unterhaltsame und auch kritische Theaterstücke und Tanzvorführungen. Mit der Veranstaltung der Theatervereinigung Acres (Fetac) wird der Bevölkerung nicht nur ein kultureller Höhepunkt geboten, sie ist auch als Hommage an den internationalen Tag des Theaters gedacht, der ebenfalls am gestrigen Donnerstag begangen wurde.
Etliche völlig unterschiedliche Theatervorführungen von verschiedenen Gruppen aus dem Bundesstaat im äussersten Nordwesten des Landes stehen auf dem Programm. In dem Stück „Jabuti Bumbá“ etwa vermischen sich Legenden der Indios mit denen der Landbevölkerung. Die Landschildkröte Jabuti kommt in vielen Sagen der Indios als weises Tier vor und der Boi Bumbá, der Ochse Bumbá, ist fester Bestandteil der Geschichten, die im Laufe der Zeit unter der Landbevölkerung entstanden sind. Mit der Darbietung „Jabuti Bumbá“ entführt die Gruppe Saci Marupiara das Publikum in die magische Welt Amazoniens, kritisiert aber auch die Zerstörung des Regenwaldes.
Von der Companhia Visse e Versa gibt es das Stück „As Mulheres de Moliére“ (Die Frauen des Moliére). Es basiert auf drei Werken des französischen Dramaturgen Jean-Baptiste Poquelin, besser bekannt als Moliére. Auch bei dieser Darbietung vermischen sich die Kulturen. Denn begleitet wird das von einer Französin geschriebene Stück von brasilianischen Musikrhythmen und Liedern.
Ausgelassen wird es beim Abschlußfest zugehen. Dieses steht unter dem Motto „Festa Dionisíaca“ und wartet mit einer „Roda de Samba“, einem Sambakreis auf.