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84 Prozent der Bäume und Palmen Amazoniens haben Potential als Nutzpflanzen

Veröffentlicht am 29. Januar 2022 - 11:52h unter Aktuelles aus Brasilien

Die Früchte der Açaí-Palme und die Paranüsse sind bereits weltweit bekannt und gefragt. Der Amazonas-Regenwald birgt jedoch mindestens weitere 2.200 Baum- und Palmarten, die wirtschaftlich genutzt werden könnten. Zu dem Ergebnis kommt eine vom brasilianischen Amazonasforschungsintitut Inpa durchgeführte Studie. Nach der könnten sogar 84 Prozent aller Baumpflanzen Amazoniens von uns Menschen auf die ein oder andere Weise genutzt werden.

Vegetation Regenwald – Foto: Arison Jardim/SecomAcre

Unter der Leitung von Sara Coelho haben die Inpa-Forscher 4.454 verschiedene Baum- und Palmarten des Amazonas-Regenwaldes eingehender auf ihre Nutzung hin untersucht. Durchforstet haben sie dazu Bücher, Artikel und wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der Verwendung von Pflanzen durch den Menschen befassen.

Das Ergebnis zeigt, dass etwa 2.200 der Baumarten von der Lokalbevölkerung genutzt werden, sei es zur Ernährung, für die Herstellung von Haus-Medikamenten und Tinkturen, als Bauholz oder für andere Zwecke. Verwendet werden können unter anderem Früchte, Blätter, Rinde, Fasern, Holz.

Geschätzt wird, dass die 2.200 Baumarten etwa 84 Prozent aller Baumpflanzen des Amazonas-Regenwaldes stellen. 227 von ihnen werden als “hyperdominant“ eingestuft. Sie kommen in viel größerer Menge als der Durchschnitt vor.

Dass einige Baumarten häufiger vorkommen, dazu haben vor allem indigene Völker beigetragen. Durch Pflege oder gezielte Auswahl wurden möglicherweise mehrere Arten bis zu einem gewissen Grad domestiziert.

Beispiele sind die Paranuss (Bertholletia excelsa) oder Piquiá (Carvocar villosum). Häufig kommen sie in Ansammlungen vor und bilden eine Art Hain, die auf eine menschliche Bewirtschaftung in der Vergangenheit hinweisen.

Die Studie zeigt nun, dass nicht nur Paranuss und Açaí, sondern über 2.000 Baumarten Verwendung finden könnten. Jede von ihnen stellt für die Lokalbevölkerung und Interessierte eine Gelegenheit dar, die traditionelle Nutzung in ein Marktpotential zu verwandeln, wie Charles Clement vom Inpa konstatiert.

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