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„Schwarze Erde“ Amazoniens soll Landwirtschaft verbessern und Kahlschläge verhindern

Veröffentlicht am 22. Januar 2019 - 19:10h unter Aktuelles aus Brasilien

Die “Terra Preta de Índio“ ist eine der fruchtbarsten Erden der Welt und sie verliert auch nach Jahren der Benutzung ihre Nährstoffe nicht. Jetzt setzen Landwirtschaftsexperten ihre Hoffnungen auf sie. Sie sehen in ihr nicht nur eine Lösung für eine nachhaltige Landwirtschaft, sondern ebenso ein Mittel zur Eindämmung der illegalen Abholzung.

Regenwald-Verbrannte Erde – Foto: Marcello Casal Jr./AgenciaBrasil

Noch gibt die schwarze Erde Amazoniens den Forschern trotz einen großen Zahl von Studien etliche Rätsel auf. Ausgegangen wird davon, dass sie von den indigenen Völkern Amazoniens geschaffen wurde. Noch offen ist hingegen die Frage, wie sie dies genau bewerkstelligt haben.

Fest steht, dass sie extrem fruchtbar ist, während die Mehrheit der Böden der Amazonasregion arm sind. Mit dem Wissen der Anreicherung des Bodens könnte die landwirtschaftliche Produktion auf nachhaltigere Beine gestellt werden, ist sich Archäologe Eduardo Góes Neves sicher. Er studiert die Terra Preta der Indios seit den 90er Jahren.

Landwirtschaft und Rinderhaltung werden für einen Großteil der illegalen Rodungen des Amazonas-Regenwaldes verantwortlich gemacht. Wegen der schnell auslaugenden tropischen Böden wird auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln oder auf das Ausweichen neuer Flächen zurückgegriffen.

Gilvan Coimbra Martins vom brasilianischen, landwirtschaftlichen Forschungsinstitut Embrapa stuft die Entschlüssung das Wissen, wie die Terra Preta gebildet wurde, als fundamental ein, um nachhaltigere Wege zur Bodenanreicherung und für eine produktivere Landwirtschaft zu finden, um gleichzeitig den Einsatz von Agrochemikalien zu verringern. Einig sind sich die Forscher, dass damit ebenso neue Kahlschläge vermieden werden könnten.

Nach den Studien haben die Indios in ihren Dörfern Reste von Fischen, Tieren und verbrannter Vegetation angesammelt und eine Teilverbrennung eingesetzt, mit der die dabei entstehende Kohle stabiler wird und sich Nährstoffe länger halten. Offen ist die Frage, wie lange dies gedauert hat und mit welcher Temperatur gearbeitet wurde.

Mit Hilfe der Bodenbearbeitung haben die Ureinwohner Südamerikas über Jahrhunderte hinweg den Amazonas-Regenwald verändert, konstatiert Neves. Laut ihm wird das Alter der schwarzen Erde im brasilianischen Bundesstaat Rondônia auf 6.000 Jahre datiert. Für den Bundesstaat Amazonas wird der Beginn der Bodenarbeitung für die schwarze Erde auf 2.500 Jahre geschätzt.

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