Die Amazonasregion wartet mit etlichen einzigartigen kulinarischen Genüssen auf, die unter anderem von der indigenen Kultur geprägt sind. Eine Besonderheit ist “Tucupi“, ein Saft aus der Maniokwurzel. Seine Herstellung soll jetzt standardisiert und seine Haltbarkeit verbessert werden, um ihn auch in andere Regionen exportieren zu können.
Verwendet wird Tucupi in der Küche Amazoniens in mehreren Gerichten. Eins ist die “Pato no tucupi“, eine gebratene Ente in Tucupi-Soße.
Bisher wird Tucupi von den familiären Landwirten in einem aufwendigen, manuellen Prozess hergestellt, bei dem die Maniokknollen geschält und gerieben werden. Anschließend wird das Ganze durch ein Tuch gepresst, der gelbliche Saft aufgefangen, mehrere Stunden gekocht und dann in der Regel in PET-Flaschen abgefüllt.
Auf diese Weise hergestellt ist der der Tucupi allerdings nur etwa 15 Tage haltbar. Wissenschaftler vom Institut für Bildung, Wissenschaft und Technologie (Ifam) arbeiten nun jedoch an einem Projekt, mit dem der Prozess verbessert werden und die Haltbarkeit auf drei bis sechs Monate erhöht werden soll.
Entwickelt haben sie bereits eine spezielle Presse, mit deren Hilfe der Herstellungsprozess vereinfacht wird. Geplant ist, sie in einem Ausleihsystem den Kleinlandwirten zur Verfügung zu stellen. Erarbeiten wollen die Forscher zudem gemeinsam mit den Produzenten ein Handbuch zur Herstellung und Standardisierung des Tucupi. Auch das Verpackungsmaterial soll sich ändern. Mit Etiketten versehene Vakuum-Plastiktüten werden die PET-Flaschen ersetzen.
Für viele Kleinlandwirte könnte das Projekt eine Erhöhung ihrer Einnahmen bedeuten. So erhoffen sich die Forscher, dass mit dem erleichterten Prozess und der mechanischen Presse mehr Landwirte Tucupi herstellen. Profitieren wird aber auch der Handel, der dann das standardisierte Produkt zum Kauf anbieten kann, und das in ganz Brasilien.