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Projekt tischt ersten Zucht-Speisepilz aus dem Amazonas-Regenwald auf

Veröffentlicht am 30. November 2015 - 09:00h unter Aktuelles aus Brasilien

Ein aus dem Amazonas-Regenwald stammender Pilz soll künftig die Gourmets der Welt erobern. Brasilianischen Forschern ist es gelungen, einen brasilianischen Verwandten des chinesischen Shiitake nachzuzüchten, den Lentinula raphanica. Jetzt soll der “domestizierte“ Amazonas-Pilz bekannter gemacht werden und auf den Speisekarten der Restaurants Manaus Einzug halten.

Lentinula raphanica INPA

Während der chinesische Shiitake (Lentinula edodes) die meistverkaufte Pilzart des Planeten ist, gilt die Nachzucht seines Verwandten aus dem Amazonas-Regenwald als weltweite Premiere. Nach Angaben der Mitarbeiter des Amazonas-Forschungsinstitutes Inpa besticht der Lentinula raphanica durch seinen Geschmack und seine Textur. Er ist zudem der bisher einzige Zuchtpilz, der aus dem Amazonas-Regenwald stammt.

Dass der rosafarbene Pilz gezüchtet wird, ist der Forscherin Noemia Kazuze Ishikawa zu verdanken, die das Projekt der eßbaren Pilze Amazoniens leitet. Sie hat den Lentinula raphanica erstmals 2007 auf einem Stammstück der Castanheira-do-Brasil (Para-Nuß) entdeckt. Da er sie an den Shiitake erinnerte, hat sie ihn im botanischen Institut São Paulos untersuchen lassen. Dem folgten weitere Studien, da es über den Raphanica kaum Veröffentlichungen gab.

Auf ihre Nachzuchtmöglichkeit und ihren Einsatz in der Küche hin getestet wurden insgesamt 34 verschiedene Pilzarten aus der Amazonas-Region. Der Raphanica hat sich dabei als am Vielversprechendsten erwiesen. Mit beteiligt sind an dem Projekt neben dem Amazonas-Forschungsinstitut Inpa ebenso die Fazenda Aruanã und das Restaurants Banzeiro.

Auf der Fazenda Aruanã werden Castanheira-do-Brasil angebaut. Das dabei anfallende Holz aus der Pflege der gigantischen Bäume dient als Grundlage für den Amazonas-Shiitake. Derzeit benötigt Raphanica etwa acht Monate bis er erntereif ist. Die Forscher sind zuversichtlich, dass sie weitere Kleinlandwirte für die Produktion des Pilzes gewinnen werden, die durch ihn eine zusätzliche Einnahmequelle erhalten.

Dass der brasilianische Speisepilz auf den Tellern landet, daran ist das Restaurant Banzeiro maßgeblich beteiligt. Dort wird er bereits aufgetischt. Zudem hat es den Amazonas-Pilz bereits beim kulinarischen Programm ”MESA Tendências” in São Paulo erfolgreich vorgestellt.

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