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Krise in Venezuela bedroht Indios Amazoniens

Veröffentlicht am 20. März 2019 - 06:51h unter Aktuelles aus Brasilien

Die Krise in Venezuela bedroht ebenso indigene Völker der Amazonas-Region Brasiliens. Durchsetzen will die brasilianische Regierung eine Hochspannungsleitung durch ein Indio-Territorium. Wenn notwendig, soll dies ohne die gesetzlich vorgeschriebene Anhörung betroffener Völker geschehen.

Protest der Munduruku-Indio – Foto: Marcelo Camargo/AgenciaBrasil

Bei dem jüngsten Blackout in Venezuela war die Stromversorgung über 120 Stunden hinweg unterbrochen. Betroffen war davon ebenso der brasilianische Bundesstaat Roraima. Der ist nicht an das nationale Stromnetz Brasiliens angeschlossen, sondern bezieht seinen Strom vom Nachbarland Venezuela.

Jetzt rufen Politiker nach einer schnellen Lösung. Die Regierung des rechtspopulistischen Jair Bolsonaro führt dabei an, dass der Strom aus in Roraima vorhandenen Kraftwerken auf Dieselbasis auf Dauer zu teuer wäre.

Stattdessen will die Regierung den Bau der 715 Kilometer langen Hochspannungsleitung zwischen Manaus und Boa Vista durchsetzen, die sogenannte Linhão de Tucuruí. Dazu notwendige Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt und unter die Prämisse der nationalen Sicherheit gestellt werden. Darunter fallen auch die Anhörungen der Indigenen.

Über den Bau der Leitung wird seit Jahren gestritten. Von den für sie geplanten 1.400 Hochspannungsmasten würden 300 mitten im Indio-Territorium Waimiri-Atroari aufgestellt werden.

2013 wurde das Genehmigungsverfahren per Gericht vorübergehend ausgesetzt, da für den Trassenverlauf und das Projekt keine Alternativen vorgelegt wurden und ebenso es ebenso keine Anhörung der betroffenen Indios gegeben hat. Die sollen nun einmal mehr mit dem von der Bolsonaro-Regierung erlassenen Dekret umgangen werden.

Die Waimiri-Atroari Indios stellen dem entgegen, dass sie für einen Dialog offen sind. Eingefordert wird von ihnen lediglich das Recht zur Anhörung. Das wurde ihnen bereits in den 70er Jahren verweigert. Damals hat die Militärdiktatur den Bau einer Bundesstraße durch das Indio-Territorium durchgesetzt.

Berichtet wird zudem von einem Massaker durch die Soldaten und der Ausbringung von Gift mit der Hilfe von Flugzeugen über den Dörfern der Indios.

Geahndet wurde dies bisher nicht. Vielmehr sind die Indios erst jetzt von einer Richterin in einem Prozess angehört worden, in dem es um das Verbrechen durch das Militär, den Völkermord und Entschädigungen geht. Vom Militär werden dir Vorwürfe abgestritten.

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