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Kahlschläge führen zu mageren Fischen

Veröffentlicht am 17. Juli 2018 - 19:04h unter Aktuelles aus Brasilien

Eine jüngst veröffentlichte Studie belegt, dass die Kahlschläge im Amazonas-Regenwald die Fischwelt stark beeinflussen. Fische aus Bächen und Flüssen in gerodeten Bereichen bringen weniger Gewicht auf die Waage und sind kleiner als ihre Verwandten aus Fließgewässern des intakten Regenwaldes.

Amazonas Fisch – Foto: Screenshot Video

Die Unterschiede werden von den Wissenschaftlern als „signifikant“ eingestuft. Im Durchschnitt haben sie einen Gewichtsverlust von 16 Prozent verzeichnet. Zurückgeführt wird dies auf eine höhere Temperatur des Wassers und auf starke Temperaturschwankungen.

Bei Fließgewässern im Regenwald sorgen die Baumkronen für eine ausgeglichene Wassertemperatur zwischen 24 bis 26 Grad, wie die Forscher an Zuflüssen des Xingu nachgewiesen haben. Wird der Regenwald abgeholzt, kommt es zu einer direkten Sonneneinstrahlung, durch welche die Temperatur des Wassers ansteigt.

Bei den von den Wissenschaftlern untersuchten Bächen, die gerodete und jetzt mit Soja-Monokulturen bestandene Bereiche durchfließen, lag die Tempertur im Mittel um drei Grad höher und schwankte zwischen 24 und 34 Grad. Für die Fische bedeutet dies indes einen höheren Energieaufwand für den Ausgleich ihrer Körpertemperatur.

Beim Wiegen und Vermessen der Fische in der Natur haben es die Forscher der Univerisät São Paulos (USP) nicht belassen. Studiert haben sie den Effekt der Wassererwärmung ebenso im Labor mit Hilfe von einer Art von Killifischen, der Melanorivulus zygonectes.

In den Aquarien mit einer Wassertemperatur von 24 Grad haben sie nach zwei Monaten bei den Fischen eine Gewichtszunahme von 27,5 Milligramm registriert. In den Aquarien mit einer Temperatur von 32 Grad war es indes eine Gewichtsabnahme von 27 Milligramm. Darüber hinaus ist in den Warmwasseraquarien etwa ein Drittel der Fische gestorben, während in der Vergleichsgruppe 93 Prozent überlebt haben.

Mit ihrer Studie haben die Forscher nachgewiesen, dass nicht nur die Klimaerwärmung Auswirkungen auf das Leben in den Fließgewässern hat. Vielmehr können auch die Kahlschläge im Amazonas-Regenwald zu kleineren und leichteren Fischen führen.

Veröffentlicht wurde die Studie im wissenschaftlichen Magazin PLOS ONE.

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