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Indios und Flußanlieger erhalten sauberes „Sonnenwasser“

Veröffentlicht am 18. November 2014 - 18:55h unter Aktuelles aus Brasilien

solar-amazonasAuch wenn der Amazonas der wasserreichste Fluss der Welt ist, bedeutet das längst nicht, dass alle Menschen in der Region Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Mit der Erfindung des deutschen Roland Vetter und der Hilfe der Sonnenkraft lässt sich das ändern. Vetter hat am Amazonasforschugnsinstitutes Inpa in Manaus eine nur 15 Kilogramm schwere Anlage entwickelt, die mit ultravioletter Strahlung das Wasser von Keimen befreit und mit Hilfe von Solarmodulen betrieben wird.

Vor allem in den abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten des riesigen Amazonas-Regenwaldes leiden Dorfbewohner und Indios unter dem Mangel an trinkbarem Wasser. Viele der Krankheiten und Todesfälle werden durch unsauberes Wasser verursacht. Abhilfe soll der „Ecolágua“ schaffen. Er wurde vom Inpa-Forscher Roland Vetter entwickelt, als dieser über den Missionsrat Comin von den Problemen der Deni-Indios am Fluss Xeruã erfuhr. Mit Hilfe des deutschen Fernsehredakteurs Fritz Strohecker und der Comin installierte Vetter 2008 den ersten “Ecolágua” im Dorf der Denis-Indios. Seitdem sind in 19 Siedlungen und acht Indio-Dörfern des Bundesstaates Amazonas Anlagen aufgestellt worden. Dazu beigetragen hat neben dem Inpa auch das Gustav-Adolf-Werk in Leipzig und der Sonnenwasserverein in Nieste sowie Pastor Walter Sass und Inpa-Forscher Ray Cleise. Bis Ende dieses Jahres sollen zudem weitere Siedlungen in sechs verschiedenen Munizipien des Amazonas-Regenwaldes in den Genuß des „Sonnenwassers“ kommen.

Seit Oktober hat eine Solarfirma in Manaus nun eine Lizenz der kleinen Wasserdesinfektionsanlage inne. Diese soll den „Ecolágua“ nun kommerziell bauen und vertreiben. Das Prinzip der Anlage ist einfach. In einem Aluminiumkasten befindet sich eine UV-Lampe, mit deren Licht das vorher von groben Unreinheiten gefilterte Wasser in Sekunden von Keimen befreit wird. Die Effizienz wird mit 99,99 Prozent angegeben. In einer Stunde können so 400 Liter Flusswasser in sauberes Trinkwasser verwandelt werden, ohne dass dazu ein Stromanschluss notwendig ist, da die Anlage mit Photovoltaikmodulen ausgestattet ihre eigene Energie erzeugen kann.

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